Electroneurobiology : Brain/mind issues : Physical production of the different affects : History. (Partly in: Castellano, Français, Deutsch, English.) Last (# 3) Text Page of this WWW Site.

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¡Nuevo!  "L’anthropologie ganglionnaire, un psychovirus démasqué" (français)

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Preprint:--"Effects of relativistic motions in the brain and their physiological bearing" (To be published in Helmut Wautischer, ed., Ontology of Consciousness: A Modern Synthesis) (English) (Tema: funcionamiento del cerebro y psiquismo)

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Anticipo de impreso:--"¡Alma e' reptil! Los contenidos mentales de los reptiles y su procedencia filética" (Introducción a una próxima edición de Biomedicina de reptiles por Juan Carlos Troiano y colaboradores) (Castellano with a VERY LONG English abstract) (Tema: origen del sistema nervioso)

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Christofredo Jakob:  “Los Monstruos Anencéfalos”  (Spanish)

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¡Nuevo!  Éthique de la Bio-Éthique  (français)/

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Noticia general -- ¿Qué es electroneurobiología? -- La atmósfera intelectual (all in Spanish) -- Main Technical Ideas / Conceptos técnicos principales (English and Spanish) -- El descubrimiento de la Doppelrinde (German and Spanish)

1883: el primer mapeo con electricidad en todo el mundo ­¡durante ocho meses! de un cerebro humano consciente, realizado en San Nicolás, Provincia de Buenos Aires (Spanish)

     Table of Contents (partial) of "Sensing: a new fundamental action of nature" (English) -- Índices

    

Table of Contents of "Sensing: a new fundamental action of nature" (English) -- Humour... -- Comment l’ hylozoïsme scientifique contemporain aborde-t-il la sélection naturelle du parenchyme neurocognitif? (French)

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Cálculo de potenciales dentro de las células: calcule intensidades eléctricas y magnéticas en cada compartimiento neuronal: "The nervous principle: active versus passive electric processes in neurons" (Explains how to calculate electric and magnetic field strengths inside different neuronal compartments) (LONG FILE IN ENGLISH with Bulgarian, Russian and Spanish abstracts/TOCs)

ENGLISH ABSTRACT      AБСТРАКТ НА БЪЛГАРСКИ      SUMARIO CASTELLANO      РЕЗЮМЕ НА РОССИЙСКОМ ЯЗЫКЕ

¡Nuevo!  Soigner et Guérir ? Le rapport soma-psyché et l’archéologie du divorce culturel entre Médecine et Philosophie (français)

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SUMARIO EN CASTELLANO

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Sinopsis de esta página - Synopsis of this page

Aquí abajo están/Here below are:

10. Christofredo Jakob: su vida y obra (Spanish) - 11. Vom Tierhirn zum Menschenhirn - Die Organisation der grauen Substanz des menschlichen Zentralnervensystems (German and Spanish) - Pendientes de incorporación - Insertion pending

12. Dementia dichotoma: Der Zweikulturenwahn - 13. Dementia dichotoma: La ilusión de las dos culturas (German and Spanish)

14. Vista del Sur - Una nota a la American Association for the Advancement of Science, Washington (Presidenta Jane Lubchenco) sobre prioridades científicas (English)

 

 

[Página de red en construcción: Aquí, próximamente, habrá de insertarse también

10. Christofredo Jakob: su vida y obra

y asimismo el trabajo del Prof. Dr. Chr. Jakob,

11. Die Organisation der grauen Substanz des menschlichen Zentralnervensystems

(1911)

y su correspondiente traducción castellana. MS] 

 

La profunda transdiciplinariedad de nuestra tradición, que es su característica más remarcable y el "secreto" que permite sus logros, corporiza el modelo propuesto y requerido por el entonces Presidente de la Academia de Ciencias de Berlín [luego presidente del Max-Planck Institut] en el siguiente artículo remitido a Electroneurobiología, cuya traducción al castellano se encuentra al final del mismo.  

La ilusión de las dos culturas

12. Dementia dichotoma*

Der Zweikulturenwahn

Hubert Markl,

Präsident, Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften,

und Professor für Evolutionsbiologie und Verhaltensforschung an der Fakultät für Biologie, Universität Konstanz

Jäger Strasse 22-23, 10117 Berlin; oder: Fakultät für Biologie, Universität Konstanz, D-78434 Konstanz (Deutschland).

Citation: Electroneurobiología 2 (1), 5-22, March 1995 [Language of main text and Summary: German Spanish].

 

[ Seit vierzig Jahren erregt Charles Percy Snows These die Gemüter, daß die Einheit unserer geistigen Welt in eine naturwissenschaftlich-Technische und eine geisteswissenschaftlich-literarische Kultur zerfalle. Unsere Tradition, die Argentinian-Deutsches Neurobiologische Schule, geht genau in der entgegengesetzten Richtung geradeaus, und die "Electroneurobiología" Artikeln sind ein vervollkommen Beispiel davon. Dr. rer. nat. Hubert Markl, Professor für Evolutionsbiologie und Verhaltensforschung an der Universität Konstanz und Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, ist der frage nachgegangen, worauf die merkwürdige Anziehungskraft des Bildes von den "zwei Kulturen" beruht. Wir danken dem Autor für die freundliche Genehmigung, das in Sprache und Stil unverwechselbare deutsche Original abzudrucken.

 

* Das griechische "dichotomos" und das lateinische Lehnwort "dichotomus" werden in beiden Sprachen als Adjecktive zweier Endungen gebraucht, d.h. die maskuline Endung gilt auch für das Femininum. Die weibliche Form "dichotoma" findet sich erst in meist pseudowissenschaftlichen Pflanzennamen der Neuzeit. Der Autor nimmt die schlechte Grammatik als gute Sprachbildung bewußt in Kauf. ]

 

Wenn Naturwissenschaftler sich gebildet, wenn Geisteswissenschaftler sich aufgeschlossen geben wollen, darf das Bild von geistigen Zweistromland nicht fehlen, seit Sir Charles Percy Snow (1905-1980) uns mit seiner Rede Lecture 1959 darauf den Ausblick eröffnet hat (1). Der Kult der zwei Kulturen ist jedenfalls als Realität nicht anzuzweifeln. Ist dann aber die These von den zwei Wissenschaftskulturen nicht gerade deshalb ernstzunehmen, selbst wenn ihr tatsächlicher Gehalt wenig mehr als ein oberflächliches Aperçu, eine anregend überspitzte Beobachtung ist? Denn eine These über die geistige Beschaffenheit unserer wissenschaftlichen Zivilisation (jedenfalls in ihrer spezifisch englischen Version), deren Skizze auf kaum 50 Taschenbuchseiten schon in einem Jahr sieben Auflagen erlebte und seither Hunderte von Aufsätzen und Büchern hervorzurufen vermochte, verdient doch allein schon deshalb ein ernstzunehmendes geistesgeschichtliches Ereignis genannt zu werden. 

Danach gäbe es die zwei Kulturen der Wissenschaft allein deshalb, weil die Wissenschaft sich ausdauernd mit dieser Idee beschäftigt: wissenschaftlich real ist, was die Wissenschaft durch Rede und Schreibe zur Wirklichkeit erklärt. Dabei geht es dann allerdings nicht um den Inhalt sondern um die Wirkung der These von den zwei Kulturen. Darauf wird zurückzukommen sein.

Frappierend bleibt jedoch, wie ein schon bei erster Veröffentlichung so offenkundig schwach begründeter Essay solche jahrzehntelangen literarischen Nachbeben zu erzeugen vermochte. Wie kommt es, daß Jahr für Jahr zahllose Wissenschaftsgeneralisten und Festredner das unvermeidliche Zwei-Kulturen-Zitat benutzen? Wie ist es möglich, daß so wenig Erkenntnisinhalt solche Wolkenbrüche von Zitationen regnen lassen kann? Ist das nicht ein schlagendes Beispiel für das berechtigte Mißtrauen gegen das Messen des wissenschaftlichen Werts einer Publikation mit bibliometrischen Citation Scores?

 

Vorurteile und Vereinfachungen

Liegt es am Ende daran - dies wäre mein finsterster Verdacht -, daß die wenigsten wirklich gelesen haben, was sie zitieren? Es ist nämlich nicht leicht ein Artikel so kurz, daß er nicht doch zitiert würde, ohne gelesen worden zu sein.

Wer könnte denn bei nüchterner Betrachtung eine so von Vorurteilen strotzende Pauschalverurteilung der geisteswissenschaftlich-literarischen "Kultur" (von einem Gebildeten unter ihren Verächtern) ernst nehmen? Wer könnte zumindest heute noch dem zustimmen, was dort an grobschlächtiger Vereinfachung über die heilsbringenden Leistungen der Natur- und Technikwissenschaften gesagt ist, denen -nach Snow- die "Zukunft im Blut liegt"? Erstarrt es uns da nicht schon fast in den Adern?

Wer greift sich denn nicht an den Kopf, wenn Sir Charles allen Ernstes behaupten mag, daß die führenden Literaten der Epoche überwiegend stockkonservative politische Rechte seien, während die Mehrzahl der bedeutendsten Naturwissenschaftler links-liberale Ideen verfechte? Eine Beobachtung, die wohl allenfalls dem einleuchten könnte, für den der Horizont des Cambridge der Zwischenkriegsjahre schon den wesentlichen Teil der Welt umfaßt.

Für wen kann es denn tatsächlich ein Lackmustest für geistige Urteilsfähigkeit sein, ob man entweder den Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik oder ein Werk von Shakespeare kennt? Und wer möchte wohl dies als den Kern einer Bildungsreform definieren, daß beides zugleich in den Köpfen präsent ist?

Auch was C. P. Snow aIs "Kultur" definiert, bleibt erstaunlich vage: "common attitudes, common standards and patterns of behaviour, common approaches and assumptions". Mit einer solchen Umschreibung gibt es zweifellos auch eine "Kultur" der Feldornithologen, der Berufstennisartisten, der katholischen Völkerrechtler, der Experimentalsozialpsychologen. Damit kann man fast beliebige Gruppen von Menschen zusammenfassen und gegeneinander abgrenzen. Das hat dann etwa genausoviel Gehalt wie die Einteilung der Wiesenblumen nach Blattgröße oder Blütenfarbe: eine vor-linnésche Taxonomie, sozusagen.

 

Die Vielfalt wissenschaftlicher Welterforschung

Es ist inzwischen auch vielfach dargelegt worden, daß das Bild der zwei Kulturen der wirklichen Vielfalt und Vernetzung der intellektuellen Kommunikationsstrukturen der Wissenschaften keineswegs entspricht (was übrigens C. P. Snow selbst bewußt war, wie er in "A Second Look" von 1963 erläutert [1]).

Wolf Lepenies (8) hat ausführlich dargelegt, daß mindestens drei Cluster wissenschaftlicher Welterforschungsverfahren zu unterscheiden sind. Daß die arbeitsteilig-kooperative, wissensschaftlich-disziplinäre Auffächerung tatsächlich noch viele andere solcher Kommunilcations- und Argumentationskulturen unterscheiden läßt, habe ich bei anderer Gelegenheit Skizziert (9). Ähnliche Gegenargumente wurden schon 1962 von Frank Leavis in seiner Richmond Lecture (7) wie auch von Lionel Trilling (12) vorgebracht.

Auch die Wissenschaftssoziologen -ob sie die Frage nun eher theoretisch oder empirisch zu beantworten suchten- haben offenbar für C. P. Snows These von den zwei Kulturen wenig Bestätigung finden können. Talcott Parsons und G. M. Platt haben bereits 1973 in "The American University" (11) herausgearbeitet, daß es an Hochschulen mindestens vier Wissens- und Wissenschaftskulturen zu unterscheiden gibt: die streng rational nach reiner Erkenntnis strebenden Naturwissenschaften; die der Bewahrung und Mehrung allgemeiner Geistesbildung verpflichteten kultur- und geisteswissenschaftlichen Disziplinen; die auf praktische Anwendung ihrer Kenntnisse ausgerichteten professionalisierten Fachrichtungen von Ökonomie und Ingenieunwissenschaften bis Medizin; und schließlich die dem Bereich des Politischen zugewandten mehr oder weniger stark ideologisch vorgeprägten oder ideologiekritisch vorgehenden sozial- und humanwissenschaftlichen Disziplinen.

Aber auch sie betonten die mannigfachen Überschneidungen, fließenden Übergänge, Inkongruenzen im Detail (so wenn in der gleichen Fachdisziplin durchaus unterschiedlich zuzuordnende Richtungen hervortreten), was auf diesen Vorarbeiten aufbauende Forscher immer wieder dazu veranlaßte, eine noch viel größere, eine manchmal fast unbegrenzt vielfältige Differenzierung zu beschreiben.

Auch Pierre Bourdieu sieht die Welt des "Homo academicus" (4) nicht im Snowschen Sinne dichotom in einander fremde, widerstreitende Stämme zerfallen, sondern begründet vielmehr in Fortführung seiner umfassenden "Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft" (3) eine mindestens dreifache Gliederung nach ökonomischer, sozialer oder kultureller Interessenausrichtung, wobei freilich wiederum vielfache Zuordnungsschwierigkeiten für einzelne Disziplinen offenkundig bleiben: Ist etwa die Medizin stärker von ökonomischen oder von sozialen Kräften bestimmt? Dazu wird vermutlich jeder von uns je nach Individualerfahrung, Leidensdruck und Anfälligkeit für Sozialneid unterschiedliche Überzeugungen äußern.

Auch empirische Studien über die tatsächliche Realität inneruniversitärer Verhältnisse bestätigen offenbar den Zweikulturenzerfall keineswegs; das zeigt jedenfalls die multidimensional skalierte Analyse der Ansichten und Erfahrungen Studierender verschiedener Fächer (2). Ohne die Aussagekraft solcher Befragungen zu überschätzen, scheint es doch bemerkenswert, daß sich nicht etwa genau zwei, sondern eher zehn Arbeitseinstellungen und Erwartungshaltungen der Studierenden, mithin auch des Bildes herausschälen, das junge Menschen von Leitprinzipien, Aufgaben, Zielen und Erfordernissen ihrer wissenschatftlichen Disziplinen gewinnen. Dabei beeindruckt die weitgehende Willkürlichkeit der Abgrenzung im Einzelfall - also die Kontinuität in der Entfaltung der meßbaren Unterschiede zwischen den Fächern - eher als ihre distinkte Zergliederung. Andererseits sind die real zutage tretenden Unterschiede weithin Ausdruck der arbeitsteiligen Differenzierung von Anforderungen und Fertigkeiten in komplexen Gesellschaften - wie sollte das im Gehirn der Gesellschaft, der Wissenschaft, ausgerechnet anders sein? Und wie sollte es gerade hier zu einer Zweiteilung kommen? Es wird doch hoffentlich niemand meinen, Natur- und Geisteswissenschaften verhielten sich wie die linke zur rechten Hirnhälfte (obwohl Snow ja fast so etwas zu suggerieren suchte).

 

Die Verschmelzung wissenschaftlicher Methoden

Auch die scheinbar naheliegende, bei C. P. Snow überaus deutlich zugrunde gelegte Unterscheidung zwischen jenen Wissenschaften, die Phänomene der Natur und deren Ursachen und Gesetzmäßigkeiten erforschen (und sich diese, wenn möglich, praktisch zunutze machen) - also den Naturwissenschaften im allerweitesten Sinn-, und jenen anderen, die sich den Zeugnissen und Erzeugnissen des Menschlichen Geistes und des durch ihn geleiteten menschlichen Handelns und Schaffens widmen (und sich die daraus gewonnenen Einsichten, wenn möglich, praktisch zunutze machen) - also den daher zurecht als Geistes- und Kulturwissenschaften oder "humanities" bezeichneten Disziplinen - diese Unterscheidung verliert nämlich rasch an Kraft, wenn man sich die Praxis der Forschung dieser Fächer in ihrer methodischen Vielfalt näher ansiche.

Da schwinden die zunächst so klar erscheinenden Differenzen schnell dahin, wenn man die zunehmende Verschmelzung der theoretisch-mathematischen Disziplinen von reiner Mathematik über theoretische Physik, formale Logik, theoretische Linguistik, Operations Research oder ökonomische Spieltheorie betrachtet. Oder wenn man kaum mehr Verschiedenheiten des methodischen Vorgehens und der Begründungsverfahren zwischen Geologen, Paläontologen und Evolutionsbiologen einerseits und Archäologen oder empirisch arbeitenden Historikern aller Art andererseits erkennt. Man weiß auch kaum noch, wie man die Grenzen ziehen soll zwischen Experimentalpsychologen, die sich aller naturwissenschaftlichen Techniken bedienen, und den Neurophysiologen und Gehirnforschern, die alle Register introspectiver Selbsterfahrung nutzen. Inzwischen versucht sich sogar eine Disziplin Neurophilosophie zu etablieren (5).

 

Evolutionsgeschehen und Menschengeschichte

Die weitere Unterscheidung, die eine z. T. kongruente Dichotomie nahelegt, teilt in jene Disziplinen, welche in hermeneutisch-sinndeutender Weise Verständnis ihrer Probleme in der Zweckhaftigkeit menschlichen Denkens und Schaffens zu finden suchen, und in jene, die bei aller Überschreitung newtonischer Weltmechanikillusion doch nicht aufgehört haben, die Welt, die sie erforschen, als etwas zu begreifen, dessen Mechanismen es gesetzmäßig aus Existenzbedingungen, Ursachen und Wirkungen aufzuklären gilt - und sei es stochastisch oder nichtlinear chaotisch-dynamisch gesetzmäßig. Aber auch diese Unterscheidung hilft nicht viel weiter, eine Ordnung der Wissenschaften, geschweige die zweier Wissenschaftskulturen zu begründen.

Denn einerseits hat uns die moderne Evolutionsbiologie seit Darwin die überwältigend angepaßt zweckmäßige Organisation der lebendigen Natur nicht minder überzeugend nahegebracht als ihre frei von vorbedachtem Sinn, im Wortbegriff: "besinnungslose" Genese im Evolutionsgeschehen. Andererseits sehen nicht wenige - auch beim Betrachten aktueller Weltläufe - den Gang der menschlichen Geschichte, dieses Stolpern aus einem Verhängnis ins nächste und von einem Triumph zum nächsten, als Ausdruck eines ebenso besinnungslos-sinnlosen Fortsetzens blindbürtigen Naturgeschehens mit den überlegenen Mitteln raffiniert erkenntnisgeleiteter Kulturfähigkeiten des Menschen. Denn daß sich der Mensch - wenigstens gelegentlich - von bewußt angestrebten Zielen leiten lassen kann, scheint allenfalls notwendig, jedoch keineswegs hinreichend, um Menschengeschichte in ihren gesamthaften, längerfristigen, globalen Ergebnissen zu etwas anderem zu machen, als es die Natur im ungeleiteten Wirken ihrer Urkräfte ebenfalls hervorbringt, in Gluck und Leiden, Sterben und Werden, voll von Wundern und Gräßlichkeiten.

 

Erklären und Verstehen

Daß die eine wissenschaftliche Kultur es also vornehmlich mit dem Sinn zu tun habe, der unser Dasein leiten kann, während die andere Kultur der reduktionistischen Maschinisten (soweit man ihnen uberhaupt Kulturfahigkeit zubilligen mag) nur die Verfügungsmasse ihrer Hand- und Rechenfertigkeiten beisteuere, wird man auch nicht einfach behaupten können; ein Bild, das C. P. Snows Zwei-Kulturen-These übrigens geradezu auf den Kopf stellen würde, da er ja eben die letztere, die naturwissenschaftlich-technische Kultur als problembewußt und problemlösend-zukunftsfähig hinstellte, von der dumpf-rückwärtsgewandten Literatenkultur allenfalls mißverstanden, kritisiert und gebremst.

Mancher mag zwar auch an Wilhelm Dilthey denken: die Naturwissenschaften erklären, die Geisteswissenschaften verstehen! Daran ist gewiß viel Richtiges, denn nur was menschlichem Geist bedeutungsvoll entspringt, kann der Mensch verstehen. Aber wenn es um menschliches Verhalten, um seine Geschichte geht, bleibt uns nur zu vieles unverständlich, selbst wenn es erklärlich ist. In unseren zwischenmenschlichen Beziehungen ist dies nicht anders. Demgegenüber hat uns gerade die moderne naturwissenschaftliche Verhaltensforschung Tiere immer besser verstehen gelehrt.

 

Forschungsinteressen und Forschungsprozesse

Meine Zweifel an der Gultigkeit der Zwei-Kulturen-Beschreibung der wissenschaftlichen Welt wurden übrigens nicht nur durch die Dürftigkeit der von Snow vorgebrachten Belege genährt, sondern viel mehr noch durch die Praxiserfahrung der Forschungsförderung in multidisziplinär zusammengesetzten Gremien, z. B. der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Unbestreitbar treten dabei höchst offensichtlich die vom Egoismus der Fachinteressen akzentuierten Argumentations- und Begründungs-"Kulturen" hervor: Sowenig die Mediziner zögern, zur Bekräftigung ihrer Forderungen auf die leidend dahinsiechenden Kranken zu verweisen, sowenig verzichten Chemiker oder Ingenieure darauf, wenn der Fall es gestattet, auszumalen, welche neuen energiesparenden, unweltfreundlichen, gebrauissicheren Produkte zu erwarten sind. Die Ökonomen spornen mit der Drohung, ihre neuesten Rechenmodelle anzuwenden, die Wirtschaft zu Höhenflügen globaler Wettbewerbsfähigkeit an, während Philosophen oder Mathematiker getrennt oder vereint mit dem Glanz des reinen, sich selbst bespiegelnden Geistes zu blenden vermögen. Was dem einen der aufzuholende Vorsprung der Japaner, ist dem anderen die zu verteidigende Spitzenstellung der deutschen Fachdisziplin. Wo dem einen die Natur mit Schätzen winkt, die nur darauf warten, mit wissenschaftlichen Hilfskräften und bescheidenen Mitteln für Kleingeräte und Verbrauchsmaterial gehoben zu werden, würden sich andere nie zu solchen überprüfbaren Versprechungen erniedrigen: sie begnügen sich zur Begründung ihrer Forderungen schlicht und erhaben mit der Feststellung eines unverzichtbaren Desiderats des Faches.

Kein Mangel also an disziplinspezifischen rhetorischen Differenzierungen. Nur eines gibt es dabei nicht: den sauberen Zerfall in zwei einander verständnislos und verständigungsunfähig gegenübersitzende Wissenschaftskulturen. Gewiß, es gibt Verständnislosigkeit und Verständigungsunwilligkeit zwischen Biologen und Physiken, Philosophen und Juristen, MedizingeIehrten und Soziologen. Aber während es Auseinandersetzungen gibt, in denen sich offenkundig Mediziner, Ingenieure oder Ökonomen, Psychologen, Biologen oder Biochemiker in einem natürlichen Gemeinverständnis wissenschaftlichen Handelns wiederfinden, sind ebensohäufig verschiedene Sparten von Biologen, etwa Evolutionstheoretiker und Gehirnphysiologen, durch weit tiefere Gräben voneinander getrennt, als beide jeweils von im Zweikulturenschema weitabgestellten Disziplinen enfernt waren: die ersteren beispielsweise von mathematischen Ökonomen, die letzeren von Kognitionspsychologen.

Die Wissenschaftswelt, die uns C. P. Snow und seine Adepten suggerieren, findet sich also im streitigen Kosmos der Begründung tatsächlicher Forschungsinteressen und Forschungsprozesse kaum einmal wieder.

 

C. P. Snow - Ein intellektueller Koloß von Rhodos?

Man muß sich fragen, warum die Zwei-Kulturen-These ein so rasch zunehmender und nachhaltig fortwirkender Erfolg war, wenn die hier angedeutete Kritik an dem Schmalen Essay auch nur annähernd richtig ist.

Lag es an dem, der sie vorbrachte? Vielleicht. Charles Percy Snow war im intellektuellen und politischen Leben Englands der lezten 50 Jahre alles andere als irgendswer. Sein Kurzlebenslauf ist beeindruckend: 1905 in Leicester geboren, studierte er dort und in Cambridge Physik; 1930 bis 1950 war er Fellow am Christ's College und arbeitete unter anderem über Molekularphysik: Allerdings entfaltete er bald weit einflußreichere Activitäten außerhalb der rein akademischen Zirkel. Seit 1940 wurden ihm zunehmend bedeutendere wissenschaftspolitische Aufgaben übertragen. Sein glanzvoller Aufstieg erfolgte unter den Nachkriegsregierungen: 1947-1964 war er Direktor der staatlichen English Electric Company, 1964 -1966 Staatssekretär im Technologieministerium. Er starb 1980, mit zahllosen Würden überhäuft, darunter fast zwei Dutzend Ehrendoktorate. Neben alledem erwarb er sich, seit 1957 zum Sir geadelt, seit 1964 als Baron of Leicester Mitglied des Oberhauses, auch noch literarischen Ruhm durch an die zwei Dutzend Romane und andere literarische Werke, die er seit den dreißiger Jahren verfaßte - am bekanntesten der elfbändige Serienroman "Strangers and Brothers" (1940-1970).

Scheint er dadurch nicht tatsächlich wie ein wahrer intellektueller Koloß von Rhodos, der als einzelner, wenn nicht gar einziger den Abgrund an Verständigungsunfahigkeit zwischen den zwei Kulturen, jener der Natur- und Technikwissenschaften einerseits und jener der Kultur- und Geisteswissenschaften andererseits, zu überbrücken vermochte; scheint er nicht, da in beiden Kulturen zu Hause, singulär geeignet, deren Trennung anzuklagen, deren Vereinigung einzufordern?

So möchte es scheinen - dann wiederum auch nicht. Denn was C. P. Snow über die sogenannte traditionelle, literarische, politisch vorherrschende Kultur des modernen England zu sagen hat, ist eine so von platten Vorurteil getränkte Abkanzelung, strotzt so von naturwissenschaftlichem Überlegenheitsdünkel, daß man kaum begreift, wie dies die Trennung überbrücken, wie dies nicht den Graben noch mehr vertiefen sollte. So betrachtet, liest sich die Zwei-Kulturen-Diatribe wie die Kapuzinerpredigt eines konfirmierten Naturwissenschaftsfundamentalisten gegen das literarische Heidengesindel.

Aber selbst hier sollte man vorsichtig bleiben. War denn C. P. Snow wirklich so im Vollbesitz der Wahrheit zweier Welten, wie er vorgab? Lassen Sie mich dazu aus einer Besprechung des neuesten Buches über C. P. Snow (10) in einer angesehenen Zeitschrift zitieren, von Walter Gratzer, einem angesehenen Naturwissenschaftler, verfaßt (6): "Snow claims for scientists unique access to a [...] wisdom that few would arrogate to themselves (let alone their colleagues). They have, he asserted, 'the future in their bones', a faculty denied by implication to members of other professions. To my mind, he was a poor spokesman for our trade. As a novelist he vas pretty good for a scientist, as a scientist better at least than most novelists, and as a politician merely, by all accounts, a failure [...]. Snow was first and last an arriviste, whose interest was not in the journey, only in the goal. His own research [...] was an almost unbroken succession of boners, the consequence most often of intellectual delinquency or wanton carelessness. The climax came with the publication of the spectroscopic identification and supposed photochemical generation of vitamine A. The claims were brutally atomized by Jan Heilbron and R. A. Morton. In particular, and not for the first time, Snow had made a fool of himself by his ignorance of the literature; he was probably already too busy with his other ambitions to bother with reading journals."

 

Der "Morbus Snow"

Ist die These von den zwei Kulturen also nur eine Einbildung, der in der Wirklichkeit unseres intellektuellen Lebens nicht viel entspricht: Dementia dichotoma, der Zweikulturenwahn? Das will in der Tat so scheinen. Gewiß, es gibt die Naturwissenschaftler, die in der Zeitung nur dann ins Feuilleton blicken, wenn auf langer Zugfahrt jeder andere Lesestoff verbraucht ist, und die lieber einschlafen, als Rainer Maria Rilke zu lesen. Wir kennen die literarisch Hochgebildeten, die nicht nur nicht verstehen, was ein pH-Wert ist, sondern auch noch ausgesprochen stolz darauf sind, und die von der Gentechnologie nur wissen, daß sie dagegen sind. Aber kennen wir denn nicht andererseits den Philosophen, der sich mit Relativitätstheorie gründlicher befaßt hat als die meisten Physiker, ebenso wie den literarisch profund belesenen Biochemiker (z.B. Erwin Chargaff oder Carl Djerassi)?

Was soll eine Einteilung von Menschen in Gruppen, gar noch in abgegrenzte, kommunikationsunfähig isolierte "Kulturen", der auf Schritt und Tritt lebendige Beispiele widersprechen? Beispiele, die man in dieser Zweiteilung der geistigen Welt gar nicht zuordnen kann, darunter auf beiden Seiten gerade einige der besten Köpfe! Und was soll es bedeuten, daß die einen die Zukunft, die anderen dagegen nur die Vergangenheit in den Knochen hätten: Soll das dynamische Prinzip der Naturwissenschaften das Fortschreiten, das der Geisteswissenschaften hingegen das Umrühren sein? Aber wem verdanken wir denn die Utopien, die unserern Fortschreiten Richtung geben?

Der "Morbus Snow", der wisssenschaftliche Spaltungswahn, der "Snow von gestern", wie Harald Weinrich das so unnachahmlich gesagt hat: die Vorstellung von zwei Kulturen, in die unser gesamtes Geistesleben zerfallen soll, als eingebildetes Leiden, als figment of imagination, ist allerdings nur die eine Bedeutung dessen, was ich Dementia dichotoma nennen möchte. Eine kleine Hypothese, an der nicht viel ist, was wäre daran so schlimm; eine wissenschaftsliterarische Fußnote, eines der vielen Sprachspiele, mit denen sich Wissenschaftler selbstbezügliche Arbeit zu machen verstehen?

 

Snow's These - Eine Spiegelart Unseres Zweiteilungsdrangs

Wir müssen noch einmal etwas ernsthafter darauf zurükkommen, was es bedeute, daß dieser kleinen, amüsanten, von C. P. Snow gar nicht zum ersten Mal vorgebrachten, also nicht einmal sonderlich originellen Idee, ein wenig gehässig über unseren intellektuellen Tribalismus zu reden, ein so fulminantes Verbreitungserfolg beschieden war. Warun drängt es so viele, warum drängt es vielleicht uns alle so ungestüm, uns dieser pseudowissenschaftlichen Möglichkeit, Mitmenschen einzuteilen, einzuvernehmen oder auszugrenzen, als Instrument unserer Argumentation zu bemächtigen? Was ist dies für ein seltsamer Wahn, der uns unwiderstehlich zwingt, etwas Großartig Aussagekräftiges in einer so offenkundig kurzatmigen These zu finden? Warum ist gerade - wie C P. Snow selbst sehr hellsichtig schrieb - die Zweiteilung, die Dichotomie, so viel überzeugender für uns aIs analytisch viel schlagender begründete Differenzierungen?

Wir haben die verhängnisvolle Neigung, den Reichtum der Phänomene, die uns in der Welt begegnen, vor allem in der sozialen Lebenswelt unseres Alltags, zwei Kategorien, zwei Klassen zuzuteilen - zu deren einer wir uns dann regelmäßig selbst zählen, und natürlich ist dies, ebenso regelmäßig, die bessere, höherstehende, gerechtfertigtere, die zu bevorzugende (siehe erneut C. P. Snow). Diese unsere Neigung möchte ich als unsere Disposition zu einer Dementia dichotoma bezeichnen, von der die Zweikulturenthese dann nur eine eher harmlose Spielart wäre.

Ich kann in diesem Zusammenhang nicht ausführlich belegen, daß eine starke und leicht gefährlich werdende Neigung zu sozialer Dichotomie zu den Grundstrukturen unseres psychischen Habitus gehört. Dies haben auch bereits andere wohl begründet, darunter Pierre Bourdieu. Aber mir will scheinen, daß es wenigstens lohnt, hier in Form einer kurzen Aufzählung darauf hinzuweisen, wie häufig wir unsere Umwelt solcher Kategorisierung unterwerfen. Und ich möchte zugleich andeuten, worin die evolutionäre Herkunft solcher Klassifikatorischen Neigungen gesucht werden könnte; oder warum aus der dichotomen Einteilungslust nur allzu leicht auch ein wissenschaftlicher Diskriminierungswahn hervorbricht.

Der Drang zweizuteilen, was uns doch oftmals nur zu augenschainlich durch mannigfache Übergänge verbunden entgegentritt, verführt in der zweiwertigen aristotelischen Logik - A oder nicht-A: tertium non datur - ebenso wie in der Wahrnehmungspsychologie bei mannigfachen Kontrasterkennungsverfahren (etwa Figut versus Hintergrund oder Subjekt/Objekt-Trennung). Er verleitet die Kognitionsforscher bei den Vertrackheiten des Leib/Seele-Problems oder die Willenspsychologen bei dem Gegensatzpaar frei/determiniert; und die Entwicklungsbiologen und -psychologen schlagen sich seit Generationen mit der unseligen - und unsinnigen - Dichotomie angeboren/erworben, ererbt/erlernt, nature/nurture herum.

Bis in die Alltagsmoden hinein verfolgt uns dieser Alternationswahn. In den USA erschienen, kaum daß Bill Clinton gewählt war, sofort die neuesten Listen der Tätigkeiten, Schauplätze, Speisesitten, Kleidungsstücke, Sprachfloskeln, die künftig, anders als unter George Bush, als "in" oder "out" zu gelten hätten: homosexuals "in", family values "out", sozusagen.

In weiten Bereichen der Naturwissenschaften und darüber hinaus trennen erklekliche Abstände, wenn nicht gar Welten jene Forscher, die eine Frage nur theoretisch-matematisch oder aber nur empirisch- experimentell angehen zu können meinen: auch hierin fast schon eine wissenschaftliche Zweikulturenwelt. Und welche ordentliche Religion oder Theologie käme ohne Gut unt Bose, Himmel und Hölle, Gott und Teufel aus?

Diese Dichotomisierungswut steigert sich nun allerdings noch einmal, wenn wir uns der Sphäre sozialer Strukturen und schwarz-weiß-malender Attributionen in menschlichen Gesellschaften zuwenden. Am Amfang steht - wie bei Niklas Luhmanns Systemtheorie - die Grundentscheidung zwichen "eigen" und "fremd", innen und außen, zugehörig und ausgeschlossen, eigenartig oder abartig. Biologisch hat dies seine allertiefsten Wurzeln bereits in der Grundtatsache der Immunbiologie, daß jede Zelle, jede biologische Organisationseinheit in irgendeiner Weise die Fähigkeit besitzen muß, zwischen dem "Selbst" des Individuums und dem, was nicht zu ihm gehört, z. B. Parasitengenen oder Fremdproteinen, zu unterschieden.

Wir kennen keine funktionsfähig organisierten, höherentwickelten sozialen Systeme von Lebewesen, die diese Unterscheidung zwischen eigen und fremd nicht ununterbrechen zu treffen hätten, im einfachsten Fall der Brutpflege zwischen eigenen und fremden Nachkommen.

Es gibt viele gute Argumente für die Annahme, dieser Grundunterscheidung komme auch bei der Entwicklung des Menschen zu einem hochsozial organisierten Lebewesen, ja sogar für die Entfaltung seiner spezifischen Art sozialer Intelligenz eine ausschlaggebende Bedeutung zu; denn dabei haben ja mit großer Wahrscheinlichkeit Kooperationsselektionsprozesse eine Rolle gespielt, die verwandt/fremd-, bekannt/fremd Unterscheidungen voraussetzten.

Man kann sogar Gründe dafür anführen, daß hier unsere charakteristische Neigung wurzelt, unsere zur Kommunikation so hervorragend geeignete Sprache durch gruppenspezifische Differenzierung zunächst dazu zu benutzen, die Zugehörigkeit zur eigenen Gruppe bzw. die Außenseitercharakteristik beim ersten Versuch der Verständigung zu offenbaren; was der Kommunikation dienen könnte, also auch zur Diskommunikation, zur Entm ündigung jedes Fremden einzusetzen: Barbaros, den einer verständlichen Sprache Unfähigen, nannten die Griechen den Sprachfremden.

Wir und die anderen, Freund oder Feind; männlich oder weiblich; jung oder alt; gläubig oder ungläubig; arm oder reich; gesund oder krank; die da oben, wir da unten - unsere Dichotomierungsbereitschaft reicht bis zur Verteufelungslust, der immer eine Diskriminierungsneigung vorausgeht; ungeachtet der vielfältig kontinuierlichen Übergänge, die in allen genannten Scheinzweiteilungen für Jedermann offenkundig sind. Diese Bereitschaft offenbart unsere geschickte oder fatale Fähigkeit, alles, was uns in der Welt, vor allem in der menschlichgesellschaftlichen Welt begegnet, alsbald mit der scharfen Klinge unseres Unterscheidungsvermögens (nichts anderes bedeutet ja Diskrimination) in zwei meist ungleich bewertete Teile zu zerlegen: einen, dem wir uns selbst zurechnen, und einen, zu dem die anderen gehören: tertium non datur. Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich; eure Rede sei ja, ja; nein, nein - was darüber ist - vor allem was dazwischen ist - ist vom Übel.

Sozialpsychologisch betrachtet, scheint dies der Preis eines Gutes, das jedem so unendlich viel bedeutet: seines Bewußtseins der sicheren Zugehörigkeit zu einer klar umschreibbaren Gruppe von Menschen, seiner sozialen Identität. Der Fremde, der Andere: das ist der bucklige Schatten unseres sozialen Identitätsbewußtseins, und wir selbst sind immer zugleich die Anderen der Anderen, die Fremden der Fremden. Zwar nicht mit naturnotwendig verhängnisvoller Zwangsläufigkeit, aber doch in unübersehbarer Übereinstimmung mit spontanen Neigungen und Bereitschaften, die in uns allen vorhanden sind.

So verstanden, kommt die These von den zwei unversöhnlichen, verständigungsunfähigen Wissenschaftskulturen in ein anderes Licht: eben als ein weiterer Anfall manichäischer Zweiteilung, diesmal der wissenschaftlichen Welt, zu der wir so sehr neigen, und der es allein deshalb schon zu mißtrauen und therapeutisch-aufklärend entgegenzuwirken gilt.

 

Die Universität als Kommunikationsgemeinschaft

Läßt sich dazu kein versöhnlicher Abschluß finden? Gibt es zum Dauerstreit der Fakultäten keine Alternative? Wäre es nicht angemessen, die Universität, jenen 0rt der Universalität der wissenschaft, als eine Heilstätte gegen die geistesverwirrenden Dichotomien, als eine Pflegestätte der Wissenschaft gegen den Zweikulturenwahn zu sehen? Setzt nicht selbst der Streit der Fakultäten voraus, daß sie miteinander streiten, auch wenn sie gegeneinander argumentieren? Und setzt nicht das argumentative Streiten vor allen eines voraus: Verstand genug zur Verständigung über alle disziplinären Grenzen hinweg und den gemeinsamen Gebrauch einer gemeinsamen Sprache? Gibt es denn noch einen anderen gesellschaftlichen Ort, für den zumindest die erste Bedingung der Möglichkeit des Gelingens dieses Verständigungsstreites so konstitutiv ist wie für die Universität: die Freiheit des Argumentierens nämlich?

Es gibt heute allzu viele, die der Einheit der Wissenschaft nichts mehr abgewinnen können. Gewiß: eine Einheit des wissenschaftlichen Weltbildes, eine einheitlich-wissenschaftliche Weltanschauung gibt es nicht, wird es, kann es nicht geben. Aber darunter gibt es Raum für Einheit genug.

Eine Einheit des Strebens, zu verstehen und verständlich zu machen, was unverstanden ist; eine Einheit der gemeinsam wahrgenommenen, kommunikativ als gemeinsam erkannten Phänomene und Probleme; eine Einheit der wissenschaftlichen Methodik - über all der Vielfalt verschiedener Methoden -, nämlich der Begründungspflicht von Aussagen, der jedermann offenen Nachweispflicht von Tatsachenfeststellungen. Und schließlich allem voraus: eine Einheit des Denkvermögens; denn was als Begründung, was als Beobachtung, was als Tatsache, was als Widerlegung gelten soll, darauf kann sich die Wissenschaft durchaus kommunikativ einigen - bei aller Unterschiedlichkeit von Forschungswegen und Erkenntnisverfahren, von Forschungs- und Wissenskulturen, seien es zwei, drei, vier, zehn oder mehr.

Die Einheit der Wissenschaft setzt eine Kommunikationsgemeinschaft voraus, die die Universität als eine Stätte der Wissenschaft zuallererst sein muß. Eine Utopie - gewiß, aber doch eine von der Art, die ein Ziel vorgibt, sich danach aufzumachen ermutigt und es nicht von vorneherein als unerreichbar aussweist. Darum geht es im Kern der Universität als Stätte der Einheit von Forschung und Lehre - und nicht als Kampfplatz von zwei Wissenschaftskulturen .

 

 

Literatur  

1. Snow, C. P. (1959) The two cultures. The Rede Lecture. Cambridge University Press. - Eine erste Skizze zum Thema hatte Snow bereits drei Jahre zuvor veröffentlicht: The two cultures. In: The New Statesman, 6 October 1956. - Unter dem Eindruck der "various comments" vefaßte Snow 1963 einen Nachtrag: The two cultures. A second look. Cambridge University Press: mit der Rede Lecture Zusammengefaßt als: The two cultures and a second look. An expanded version of the two cultures and the scientific revolution. Cambridge University Press. - Ein Sammelband vereint diese Texte in deutscher Überträgung mit gewichtigen deutschen und ausländischen Stimmen zu Snows Gedanken: Kreuzer, H. (Hrsg.) (1967) Die zwei Kulturen. Literarische und naturwissenschaftliche Intelligenz. C. P. Snows These in der Diskussion. Stuttgart: Klett (als dtv-Taschenbuch Nr. 4454, München 1987).  

2. Bargel, T. (l988) Wievele Kulturen hat die Universität? Ein Vergleich der Rollen- und Arbeitskultur in vierzig Einzelfächern? Ein Vergleich der Rollen- und Arbeitskultur in vierzig Einzelfächern. Universität Konstanz: Hefte zur Bildungs- und Hochschulforschung 2 (1982) 37.

3. Bourdieu, P. (1979) La distinction. Critique sociale de jugement. Paris: Les Éditions du minuit, Deutsch: (1982) Die feinen Unterschiede, Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft. Frankfurt a. M., Suhrkamp.

4. Bourdieu, P. (1984) Homo academicus. Paris: Les Éditions du minuit.

5. Churchland, P. S. (1986) Neurophilosophy. Cambridge, Mass.: The MIT Press.

6. Gratzer, W. (1992) La neige d'antan. Book review on 'C. P. Snow and the struggle of modernity' by John de la Mothe (s. Nr. 10). Nature 360, 385.

7. Leavis, F. R. (1962) Two cultures? Tne significance of C. P. Snow. Richmond Lecture. Aufgenommen in: Leavis. F. R., Two cultures? The significance of C.P. Snow. With an essay on Sir Charles Snow's Rede Lecture by Michael Yudkin. London: Chatto & Windus.

8. Lepenies, W. (l985) Die drei Kulturen. Soziologie zwischen Literatur und Wissenschaft. München, Hanser.

9. Markl, H. (1989) Wissenschaft: zur Rede gestellt. Über die Verantwortung der Forschung. München: Piper.

10. de la Mothe, J. (1992) C. P. Snow and the struggle of modernity. Austin. Texas: University of Texas Press.

11. Parsons, T., Platt, G. M. (1973) The American University. Cambridge, Ma. Harvard university Press. Deutsch: (1990) Die amerikanische Universität. Frankfurt a. M: Suhrkamp.

12. Trilling, L. (1961) Science, literature and culture. A comment on the Leavis-Snow controversy. In: Commentary 33, June 1962, 461- 477; aufgenommen in: Trilling, L. (1965) Beyond culture. New York: The Viking Press.

Traducción: MFC (CIN- MSyAS y Laboratorio de Investigaciones Electroneurobiológicas, Hospital Borda):

 

13. Dementia dichotoma

El griego »dichotomos« y el latín »dichotomus« han de emplearse en ambas lenguas como adjetivos para dos terminaciones, es decir la terminación masculina también vale para el femenino. La forma femenina »dichotoma« se encuentra mayormente sólo en nombres pseudocientíficos de plantas en la Modernidad. El autor se conforma con la mala gramática consabida como buena forma de lenguaje.

- la ilusión de las dos culturas

Prof. Dr. Dr. h.c. Hubert Markl

Hubert Markl es el Presidente de la Academia de Ciencias de Berlín y Profesor de Biología Evolutiva y Ciencias del Comportamiento en la Universidad de Constanza; correspondencia: Jäger Strasse 22-23, 10117 Berlin, o bien Departamento de Biología, Universidad de Constanza, D-78434 Constanz (Alemania).

Citation: Electroneurobiología 2 (1), 23-40, March 1995 [Language of main text and Summary: Spanish].

 

Nota de la Redacción [agregada al original]: Cuando el dualismo, allende su instrumentación binarizante en tantas ciencias, se torna manía partitiva, no sólo hiende al objeto de estudio sino al esfuerzo compartible. Y junto a él, quiebra grupos humanos y equipos de investigación. Esa escalada hacia la manía de dividir en dos es una amenaza crucial contra el estudio del cerebro en funcionamiento, sano o enfermo. Nuestra tradición, la Escuela Neurobiológica Argentino-Germana, mantiene incólume un legado de interdisciplinariedad científico-natural y humanística donde, en particular, se inscribe el artículo monográfico del penúltimo número de Electroneurobiología (Vol. 1, número 5, páginas 94 a 162, noviembre de 1994), intitulado "Physical Assessment of the Added Interactions among Non-Distributed References of Distributed Reverberations in the Brain Gray (Preliminary Report, Research Project: ‘Study of the ephaptic incidences on correlogram generation in the neurocognitive parenchyma as a diffractive medium’)". Allí se instrumentan humanidades, concretamente se utilizan el análisis histórico-cultural del dualismo y del pensamiento pitagórico-parmenídeo en la historia de los estudios del cerebro, como aparato conceptual hoy necesario para la investigación científico-natural experimental del órgano productor de los contenidos del psiquismo y, a menudo, de su enfermarse. Tan eficaz y no yuxtaposicionadora interdisciplinariedad, hoy como ayer, sigue llamando la atención entre quienes la resignan para conformarse con abordajes más estrechos. Su utilización instrumental, por una parte, y el estudio histórico-cultural de los dualismos psicofísicos por la otra, se enriquecen ambos con síntesis como ésta, que mucho agradecemos, que el Presidente de la Academia de Ciencias de Berlín ha querido enviar a la revista del Hospital Borda, testimoniando con ello la atención del pensamiento germano actual por esta tradición neurobiológica emergida de su riñón intelectual. Testimonia también, con ello, el valor fecundante de un órgano especializado de perspectiva interdisciplinaria como lo es Electroneurobiología.

 

Cuando los científicos quieren dárselas de cultivados, o cuando los humanistas académicos quieren lucir su apertura mental, nunca omiten referirse a la imaginaria Mesopotamia - la 'comarca de dos ríos', desde que Sir Charles Percy Snow nos permitió echarle un vistazo con su Conferencia Rede de 1959 (1). No hay duda sobre la realidad del culto de las 'dos culturas'. Pero ello, en sí, ¿es acaso razón suficiente para tomar en serio la tesis que hay dos culturas separadas, la de las artes y la de las ciencias, aun cuando el contenido verdadero de tal tesis es poco más que un superficial atisbo, una observación estimulante exagerada?

Cuando una tesis cenceña (apenas 50 pequeñas páginas) sobre la hacedura mental de nuestra civilización científica -por lo menos en su versión específicamente anglosajona- corre mediante siete ediciones en un año solo, y convoca la escritura de centenares de ensayos y libros, ¿por sí sola no se gana tomarla seriamente como un suceso importante de nuestra historia intelectual (11)? ¿Podemos presumir que esas 'dos culturas' sean reales sólo porque las artes y las ciencias se ocupen incesantemente con la idea de que existen? ¿Podemos definir como científicamente 'real' cualquier cosa que la ciencia adscriba a la realidad, en charla o por escrito? Así resulta que estamos considerando, en verdad, no el contenido, sino los efectos de esta tesis de las 'dos culturas'. Luego volveremos a este punto.

Lo que choca, no obstante, sigue siendo que la inicial publicación de un ensayo con fundamento tan flagrantemente débil sea capaz de producir tal terremoto literario con post-sismos para varias décadas. ¿De dónde viene que, año tras año, innumerables divulgadores científicos y formadores públicos de opinión partisana citen inevitablemente las 'dos culturas'? ¿Como puede ser, que tan exiguo conocimiento real haga llover tales chaparrones de citas? ¿No es éste un estremecedor ejemplo en pro de la justificada desconfianza contra los índices bibliométricos de citaciones como manera de medir el valor científico de un artículo publicado?

¿Yace en el fondo -lo que sería mi más siniestra sospecha- que únicamente muy pocos de ésos que citan las 'dos culturas' leyeron realmente lo que citan? No es pavada que un artículo sea tan corto como para evitar ser citado sin leerlo.

¿Quién podría, tras sobria consideración, tomar en serio una abarcadorísima condena tan repleta de prejuicios contra la 'cultura' humanístico-literaria, por un ridiculizador formado en ella? ¿Quién podría hoy avenirse a esa simplificación burda sobre el carácter idílicamente salutífero de los logros de las ciencias técnicas y naturales? Según Snow ellas tienen nuestro futuro en su sangre: ¿éso por poco no nos congela las venas?

¿Quién no se agarra la cabeza, cuando Sir Charles afirma impávido que las figuras literarias principales de la época son prevalentemente ultraconservadores de la derecha política, mientras la mayoría de los científicos principales abogan por el izquierdismo liberal? Tal observación hallaría quizás sentido para quienes el horizonte del Cambridge en años de entreguerra comprendía la parte esencial del universo.

Pero, ¿quién realmente considera un papel de tornasol para comprobar pericia en formar juicios intelectuales, que alguien conozca o bien la Segunda Ley de la Termodinámica o bien una obra de William Shakespeare? ¿Y quién querría definir la base de una reforma del sistema educativo en la capacidad de la sesera para acomodar ambos a un tiempo?

También lo que Snow define como 'cultura' sigue asombrosamente nebuloso: '. . . actitudes comunes, normas y modelos comunes de comportamiento, abordajes y suposiciones comunes.' (12). Con tal definición sin duda se da también una 'cultura' de los ornitólogos, o de las estrellas profesionales de tenis, o de los estudiantes católicos de derecho internacional, o de los psicólogos sociales experimentalistas. Así uno puede embolsar casi cualquier grupo imaginable de gente y distinguirlo de cualquier otro. Esto tiene justo el mismo valor que clasificar flores silvestres por el tamaño de sus hojas o sus colores - taxonomía pre-linneana, por decirlo así.

 

La diversidad de la investigación científica del Universo

  Mientras tanto, también se ha explicado una y otra vez que la imagen de las 'dos culturas' no corresponde, de ninguna forma, a la verdadera multiplicidad e interconexión de las estructuras intelectuales comunicativas en artes y ciencias (lo que además C. P. Snow tenía claro, como él mismo explica en "A Second Look" ["Una Revisión", (13)], escrito en 1963).

Wolf Lepenies [en "Die drei Kulturen" (1985)] (7) argumentó con gran detalle que por lo menos deben distinguirse tres racimos de métodos para sondear científicamente nuestro universo. Yo mismo esbocé en otra ocasión ("Wissenschaft: Zur Rede gestellt", 1989 (8): en el título, aproximable como "Ciencia: Al habla", este traductor advierte un juego de palabras sobre la Conferencia Rede, de Snow; sobre el habla, "Rede" en alemán, y sobre la famosa Gerede, o charlatanería ontológica, de Heidegger. N. del T.) que la compartimentalización de disciplinas y la división cooperativa del trabajo científico permite diferenciar otras muchas culturas de comunicación y argumentación. Similares contraargumentos fueron adelantados ya en 1962 por Frank Leavis en su Conferencia Richmond (6), y por Lionel Trilling (15).

Además, los sociólogos de la ciencia -sea que busquen investigarla teórica o bien empíricamente- evidentemente han encontrado también menguada base para la tesis de Snow de las 'dos culturas'. Talcott Parsons y G. M. Platt, en "La Universidad Estadounidense" (1973) (10), ya en 1973 distinguieron por lo menos cuatro 'culturas' del saber y de la ciencia académicas: las ciencias que buscan el conocimiento puro por métodos estrictamente racionales; las disciplinas diversas de las artes y las humanidades, comprometidas en preservar y aumentar el saber humanístico general; las disciplinas profesionales, desde la economía y ciencias ingenieriles a la medicina, a las que atañe la aplicación práctica de su conocimiento; y finalmente disciplinas diversas de las ciencias sociales y humanas, estrechamente conectadas al dominio de la política y más o menos ideológicamente improntadas o ideológico-contestariamente activas.

En sus trabajos preliminares, estos autores acentúan también las múltiples intersecciones, superposiciones y flúidos intercambios entre sus cuatro categorías, e incongruencias de detalle (como cuando disciplinas cumplidamente diversas, para avanzar, confluyen en el mismo compartimiento). Esto luego condujo a autores posteriores, edificando sobre este esquema, a describir niveles incluso más finos de diferenciación -una multiplicidad casi ilimitada de 'culturas'.

Pierre Bourdieu, asimismo, no ve el universo del "Homo Academicus" (1984) (2) como dicótomo en el sentido de Snow, desintegrándose en campos antagónicos, mutuamente agresivos. A lo largo de su minuciosa obra "La distinction: Critique sociale du jugement" (3), Bourdieu brinda fundamentos para estructurar una tridivisión con base en intereses culturales, sociales o económicos. Aquí francamente uno encuentra otra vez múltiples dificultades para ubicar disciplinas individuales: la medicina, por ejemplo, ¿es influída más por las fuerzas económicas o por las sociales? Es una pregunta que cada uno de nosotros presumiblemente contestará de manera diferente, según nuestra experiencia individual de la profesión médica, cuánto hayamos sufrido o ganado en sus manos, y cuán propensos estemos para envidiar su condición social.

Tampoco el estudio empírico de las condiciones reales dentro de las universidades confirma, de ninguna manera, la disolución en 'dos culturas'. Ello se muestra, por ejemplo, en entrevistas con estudiantes de Departamentos diferentes (Bargel, 1988) (1). Sin sobreestimar la importancia de tales encuestas, parece notable que ésta, en particular, haya producido no dos, sino más bien diez vistas y expectativas diferentes, expresadas por gente joven en campos distintos de estudio respecto a sus expectativas y actitudes para con su trabajo. Lo que particularmente choca al columbrar cómo los estudiantes ven los principios operativos, tareas, metas y demandas de sus estudios, es la amplia arbitrariedad de las definiciones en casos individuales; y, también, el hecho de que las diferencias medibles entre disciplinas formaron un continuo, antes que separarse nítidamente en categorías. Las diferencias verdaderas aparecieron, pero expresaban principalmente las diferencias de requerimientos y de habilidades exigidas por la división de labores en una sociedad compleja. ¿Como podría ser de otra manera en el 'cerebro' de nuestra sociedad, la comunidad académica? ¿Y cómo habría ello de conducir, justamente aquí, a una bisección? Es de confiar que nadie imaginará que artes y ciencias se relacionan del mismo modo que el lado izquierdo del cerebro al lado derecho (aunque Snow casi parece quererlo sugerir).

La fusión de métodos científicos

  Otra diferencia aparentemente obvia, y por cierto una base para las opiniones de C. P. Snow, es la distinción entre las ciencias que investigan fenómenos naturales y sus causas y legalidades (y de ellos hacen uso práctico adondequiera es posible), es decir las ciencias naturales en su sentido más pleno; y las otras, que se dedican al estudio de los productos y efusiones de la mente humana y del cotidiano ajetreo y actividades creativas que de aquéllos provienen (y a hacer uso práctico, si es factible, de los conocimientos así adquiridos), a saber, las disciplinas conocidas como ciencias del espíritu o la cultura, o "humanidades". Esta distinción pierde aprisa su fuerza cuando uno echa una ojeada desde más cerca sobre la diversidad de métodos usados para investigar en estos campos.

Así se reducen rápidamente las diferencias que otrora parecieron tan aclaratorias; por ejemplo, cuando consideramos la existencia de una creciente combinación de disciplinas teórico-matemáticas, combinación que atañe desde a las matemáticas puras, hasta a la física teórica, la lógica formal y la linguística teórica, la investigación operativa y la teoría de los juegos económicos. O cuando apenas se reconoce diferencia de procedimientos o métodos fundamentales entre el trabajo de geólogos, paleontólogos y biólogos evolutivos por un lado, y de arqueólogos o historiadores que usan métodos empíricos por el otro. También apenas se discierne cómo echar una divisoria entre psicólogos experimentales, que hacen uso de toda técnica científica posible, y los neurofisiólogos y estudiosos del cerebro que utilizan todo registro de la autoexperiencia introspectiva. En ello hasta otra disciplina, la neurofilosofía, tentó establecerse a sí misma (Churchland, 1986) (4).

 

Decurso evolutivo e historia humana

Otra distinción, que sugiere otra congruente dicotomía, abarca las ciencias que intentan comprender problemas en una manera interpretativa, hermenéutica y aclaradora del sentido, desde el punto de vista de la conveniencia del pensamiento y el obrar humanos, y pone por la otra parte las disciplinas que -aunque no hayan dejado de marchar allende la ilusoria explicación del cosmos desde el punto de vista de la mecánica newtoniana- tampoco cesaron aún de ver al universo que estudian como algo que puede entenderse, cuyos mecanismos obedecen leyes inferibles desde causas, efectos y condiciones de presencia -aun cuando estas legalidades sean estocásticas o no-linear-, caótico-dinámicamente regulares. Sin embargo, esta distinción no presta nueva ayuda para fundamentar un orden jerárquico de disciplinas y, ni hablar, la existencia de dos 'culturas'.

La biología evolutiva moderna, desde Darwin, por una parte ha mostrado convincemente la organización sobremanera expeditiva y adaptada de la naturaleza viva, mientras con no menos persuasión ha demostrado a la vez la ausencia total de propósito pre-planificado; la génesis literalmente 'inconsciente' del proceso evolutivo. Por otra parte no poca gente, incluso al considerar el curso presente del mundo, ve la marcha de la historia humana -tropezando de una fatalidad a otra y desde un triunfo al próximo- como expresión de una continuación, igualmente insensata e inconsciente, de un ciego proceso natural, efectuada con los medios superiores provistos, junto a sus anexos gnósicos, por las refinadas capacidades culturales de la humanidad. Los humanos, por lo menos ocasionalmente, pueden permitirse ser orientados por la búsqueda consciente de una meta. Ello en todo caso puede ser necesario para explicar la historia humana, pero no es suficiente. Cuando se considera la historia humana entera desde un punto de vista global a largo plazo, llega a ser difícil verla como cualquier otra cosa fuera de la puesta que la Naturaleza produce mediante el inguiado trabajo de sus facultades primordiales, para felicidad y dolor, muerte y prosperidad, repleta tanto de milagros como de horrores.

 

Explicar y comprender

  Que un tipo de cultura científica -las humanidades- se ocupa principal y noblemente con el sentido que dirige nuestra existencia, mientras la otra cultura, la de los mecánicos reduccionistas (en tanto en serio se les considere capaces de tener una cultura), provee meramente las necesarias habilidades manuales y calculatorias, de suyo no puede sostenerse. Pero la tesis de las 'dos culturas' de C. P. Snow se pondría esa descripción justo a la cabeza, ya que él insiste que a la última, a la cultura científico-natural técnica, es a la que atañe conocer y la que puede resolver problemas futuros -si no fuese malentendida, criticada y frenada por la hueca y retrógrada cultura literaria.

Claro que algunos pensarán en Wilhelm Dilthey: '¡Las ciencias explican, las humanidades comprenden!' Hay mucho de verdad en esto, ciertamente, ya que aquéllo que ha surgido con pleno sentido de la mente humana sólo puede ser comprendido por seres humanos. Pero en el comportamiento y la historia humana, demasiado permanece ‘incomprensible’ incluso cuando podemos 'explicarlo'. Y ello no es distinto para las relaciones interpersonales. En contraste, la moderna ciencia natural del comportamiento nos ha enseñado justo a ‘comprender’ cada vez mejor a los animales.

 

Intereses y procedimientos de investigación

Mis incertidumbres sobre la validez de describir al universo de artes y ciencias en 'dos culturas' se nutrieron no solamente por la escasez de la evidencia de Snow, sino aun más por mi experiencia práctica con los pedidos de fondos para investigación recibidos por organizaciones multidisciplinarias de alto nivel federativo, como la "Deutschen Forschungsgemeinschaft". Sin disputa, allí brotan impresionantes a la plena luz las ‘culturas’ de argumentación y fundamentación acentuadas por el egoísmo de los intereses de oficio de las diversas disciplinas. Tan poco titubean los científicos médicos en apuntar a la achacosa humanidad sufriente para fortalecer sus demandas, como renuncian químicos e ingenieros, cuando cabe, a pintar con vivos colores cuán ahorrativos de energía, ecológicos y seguros nuevos productos pueden esperarse. Los economistas, con la amenaza de aplicar sus últimos modelos matemáticos, azuzan a la economía hacia altos vuelos de competencia global, mientras filósofos y matemáticos, separados o juntos, se encandilan con el esplendor de la pura razón autoreflectora. Unos afirman que debemos seguir al creciente adelanto científico japonés; otros, que hemos de defender la posición encumbrada propia de nuestra ciencia alemana. Para algunos, la Naturaleza tienta con tesoros, sólo a la espera de personal científico y un presupuesto modesto para comprar instrumentos simples y reactivos, mientras otros nunca se rebajarían a tan bajos reclamos -ellos se conforman con basar sus pedidos de fondos simple y noblemente señalando la importancia irrenunciable de su investigación.

Obviamente, no falta diferenciación retórica entre las disciplinas individuales. Una única cosa está ausente: el pulcro hendimiento en dos culturas científicas, encaradas una contra otra sin comprenderse ni comunicarse. Por supuesto encontramos falta de comprensión, y mala voluntad para comunicarse, entre biólogos y físicos, filósofos y abogados, científicos médicos y sociólogos. Pero mientras hay controversias donde médicos, ingenieros y economistas, juntos, o por otra parte psicólogos [= investigadores científico-naturales del psiquismo y su enfermarse, no psicoterapeutas: N. del T.], biólogos y bioquímicos, se encuentran a sí mismos colaborando abiertamente en una coalición natural de acción científica, entre tipos diferentes de biólogos, por ejemplo teóricos de la evolución y neurofisiólogos, son igualmente frecuentes las fosas profundas que los dividen, a menudo con mucho más profundidad que si esos tipos de biólogos fuesen disciplinas bien alejadas en el modelo de las ‘dos culturas': por ejemplo, de las primera, los economistas matemáticos y, de la segunda, los psicólogos cognitivos.

El tipo de universo científico que C. P. Snow y sus acólitos nos sugieren, en el cosmos cargado de controversias donde han de substanciarse los verdaderos intereses y procedimientos de investigación, simplemente tampoco se encuentra.

 

C. P. Snow - ¿Un Coloso de Rodas intelectual?

Ha de preguntarse por qué la tesis de las 'dos culturas' logró un éxito tan velozmente creciente y perdurablemente resonante, si la crítica aquí implicada del corto ensayo de C. P. Snow fuera apenas aproximadamente correcta.

¿Se debe a la personalidad del autor? Quizás. Charles Percy Snow, en la vida política e intelectual británica de los pasados cincuenta años, fue lo contrario de un Don Nadie. Su curriculum vitæ es impresionante. Nacido en Leicester en 1905, estudió física allí y en Cambridge. Como "Fellow" del Colegio de Cristo ["Christ’s College"] trabajó desde 1930 a 1950, entre otros campos, en física molecular. De hecho pronto desplegó actividades mucho más influyentes fuera del puro círculo académico. Desde 1940 en adelante se le asignaron deberes cada vez más importantes en política científica. Su brillante ascenso vino con los gobiernos de postguerra: desde 1947 a 1964 fue Director de la estatal Compañía Eléctrica Inglesa, y desde 1964 a 1966 Secretario de Estado en el Ministerio de Tecnología. Falleció en 1980, recipiendario abrumado con incontables honores y casi dos docenas de doctorados honorarios. Junto a todo ello, y elevado a la nobleza en 1957, desde 1964 sentábase como Barón de Leicester en la Cámara de los Lores. Además ganó fama en las letras mediante sus dos docenas de novelas y otros trabajos literarios, compuestos desde el decenio de 1930, entre ellos la serie famosa de once volúmenes "Extraños y hermanos" ["Strangers and Brothers"] (1940-1970) (14).

A través de todo ésto, ¿no comienza a aparecer como un verdadero Coloso de Rodas intelectual, individuo prototípico si no absolutamente único en su capacidad de pontear el insondable abismo de incomprensión entre las dos culturas, la de las ciencias naturales y técnicas por una parte y la de las artes y humanidades sobre la otra? [Al creer que Snow pudiera plausiblemente presumir de rara avis, el autor mienta al referencial público septentrional; Rodas queda por el Hemisferio Norte y el hendimiento disciplinario nunca operó efectivamente en nuestra marginal Escuela Neurobiológica Argentino-Germana. N. del T.] ¿No parece Snow estar en casa en ambas culturas, singularmente calificado para condenar su separación y exigir su unificación?

Podría parecerlo -pero, nuevamente, no. Lo que C. P. Snow tiene realmente para decir sobre la cultura política, literaria y tradicional que se dice prevalente en la moderna Inglaterra, es una reprimenda "fraterna" cargada con tanto prejuicio rastrero, y tan desbordante de engreimiento científico-natural, que apenas se comprende como podría pontear tal abismo en vez de ahondarlo. Desde este punto de vista, la diatriba de las 'dos culturas' se lee como el sermón capuchino de un redomado fundamentalista científico contra una turba literaria pagana.

Pero aquí debe serse cuidadoso. ¿Era C. P. Snow realmente pleno propietario de la verdad de ambos universos, como alegaba? Al respecto permítaseme citar una revisión compuesta por Walter Gratzer, un respetado científico natural, aparecida en una respetada revista ["Nature", (5)] del último libro escrito sobre él, [John de la Mothe: "C. P. Snow y la Pugna del Modernismo", (9)]: 'Snow reclama para los científicos acceso exclusivo a una sapiencia ["wordly" = terrenal: elidido en el original. N. del T.] que pocos se arrogarían para sí mismos (ni qué decir para sus colegas). Los científicos detentan, afirmó, "el futuro en sus huesos", una facultad que por implicación se niega a los miembros de otras profesiones. A mi entender, fue un pobre portavoz de nuestro negocio. Como novelista fue bastante bueno por ser científico, como científico por lo menos mejor que la mayoría de los novelistas y como político meramente, por todos lados y a fin de cuentas, un fracaso . . . Primero y último Snow fue un arribista, sin interés en el viaje, sólo en la meta. Su propia investigación . . . era una casi ininterrumpida sucesión de meteduras de pata, pifias a resultas, por lo más frecuente, de delincuencia intelectual o lujuriante negligencia. El clímax llegó con la publicación [por Snow y Bowden: elidido en el original. N. del T.] sobre la identificación espectroscópica y supuesta generación fotoquímica de la vitamina A. Sus reivindicaciones fueron brutalmente atomizadas por lan Heilbron y R. A. Morton. En particular, y no por primera vez, Snow había hecho el tonto por su ignorancia de la literatura; ya estaba probablemente demasiado ocupado con sus otras ambiciones para molestarse en leer publicaciones."

 

El "Morbus Snow"

La tesis de las dos culturas ¿es, pues, sólo un figmento fantástico, al que nada corresponde de la realidad de nuestra vida intelectual: 'dementia dichotoma’, la delusión de las dos culturas? Desde luego así parece. Por supuesto, hay científicos que echan una fugaz mirada a las páginas literarias de su periódico sólo cuando están sobre un tren en largo viaje y no ha quedado nada más que hojear; y quienes prefieren dormir antes que leer buena poesía. Conocemos gente que disfruta de una alta cultura literaria, pero no sólo ignoran qué es un valor de pH, sino alardean también de saber sólo una cosa sobre tecnología genética: que se oponen. Pero, por otra parte, ¿no conocemos también filósofos que estudiaron la teoría de relatividad más a fondo que la mayoría de los físicos, y bioquímicos de profunda y amplia versación sobre literatura y artes (como Erwin Chargaff y Carl Djerassi)?

¿A qué, entonces, repartir la humanidad en grupos -‘culturas’ cerradas, aisladas e incapaces de comunicarse una con otra- cuando por todos lados vivientes ejemplos lo contradicen? Por ejemplo, en esta dicotomía del ámbito intelectual algunas de las mejores cabezas de ambas ‘culturas’ ¡no pueden clasificarse! ¿Y qué se pretende con que unos lleven futuro en sus huesos, mientras al contrario los otros sólo detentan pasado? En realidad ¿al progreso lo representa el principio dinámico de las ciencias naturales, mientras el de artes y humanidades al contrario simboliza el pasado? Pero, entonces, ¿a quien adeudamos las utopías que brindan dirección a nuestro progreso?

Este ‘Morbus Snow', esta bisección del conocimiento -el ‘Snow de otrora’ como Harald Weinrich tan inimitablemente lo dijo; esta figuración de dos culturas en que nuestro estado mental entero se hiende, como enfermedad figurada, como ‘figment of imagination’ -es un único aspecto del fenómeno que he denominado ‘dementia dichotoma’. Esmirriada hipótesis, que no carga mucho, lo que le sería pernicioso; nota al pie científico-literaria: uno, de tantos juegos de palabra con que los científicos se las componen para crear trabajo para sí mismos.

 

La tesis de Snow:

juguetona variedad de nuestra gana de partir en dos.

Todavía, sin embargo, debemos indagar algo más seriamente por qué esta menuda, divertida, no muy original idea de C. P. Snow, un poquito odiosa contra nuestro régimen tribal intelectual, fue recibida con tan fulminante expansión exitosa. ¿Por qué empuja tanto? ¿Por qué nos impele a casi todos tan violentamente a emplear como instrumento de argumentación esta pseudocientífica posibilidad de repartir, acordar o segregar prójimos? ¿Qué es esta manía extraña, que nos fuerza irresistiblemente a encontrar cierta grandiosa propuesta afirmativa en una tesis tan ostensiblemente de corto aliento? ¿Por qué, como el mismo Snow escribió con mucha perspicacia, justo la dicotomía, justo la separación en dos categorías, es para nosotros tanto más convincente que modelos de diferenciación fundados sobre análisis mucho más ajustados?

Tenemos, al parecer, una tendencia fatídica para asignar la rica variedad de fenómenos que hallamos en el universo, ante todo en nuestro ambito social cotidiano, a dos categorías, a dos clases, en una de las cuales rutinariamente nos contamos nosotros mismos. Y, también rutinariamente, por supuesto ésta es la mejor, la exaltada, la más privilegiada, la que ha de preferirse (vide C. P. Snow). A esta inclinación nuestra la quiero caracterizar como nuestra disposición a una ‘dementia dichotoma’, de la cual la tesis de las 'dos culturas' es más bien una variedad inocua.

En esta síntesis no puedo probar de modo prolijo que una fuerte tendencia a la dicotomía social, fácil de tornarse peligrosa, pertenece a las estructuras fundamentales de nuestra hacedura psíquica. Otros han fundamentado bien esta demostración, entre ellos Pierre Bourdieu. Pero me parece provechoso al menos indicar aquí, en forma de breve recuento, cuán frecuentemente sometemos al universo circundante a una tal categorización. Y querría al mismo tiempo sugerir adónde podría buscarse el origen evolutivo de tales ansias clasificatorias; o por qué del apetito en producir reparticiones dicótomas puede tan fácilmente resultar una manía de discriminación científica.

La urgencia de bisecar aquello que, empero, a menudo justo con patente evidencia para nosotros, está articulado por una multiplicidad de intraligaduras, nos tienta a usar la lógica bivaluante de Aristóteles -A o no A: tertium non datur (no hay tercera posibilidad)-, tal como en la psicología de la percepción, en múltiples tareas que involucran procesos de reconocimiento de contraste (figura vs. fondo, o división sujeto/objeto). Al investigador de la cognición lo extravía en las anfractuosidades del problema cuerpo/alma, y al psicólogo de la volición con el par de opuestos 'libre' y 'determinado'; biólogos y psicólogos del desarrollo batallaron durante generaciones sobre las infelices y absurdas dicotomías ‘congénito/ adquirido’, ‘heredado/aprendido' y ‘natura/nurtura’.

Hasta en nuestras bogas cotidianas nos persigue esta manía de alternación. En Estados Unidos parece que tan pronto como Bill Clinton fue electo apareció la última Iista de las nuevas ocupaciones, lugares para mostrarse, comidas de moda, ropas que ponerse y figuras de lenguaje, que de allí en más, y siendo del todo diferentes de las que valían bajo su predecesor Bush, iban a prevalecer como ‘in’ o como ‘out’: homosexuals ‘in', family values ‘out', por ejemplo.

En amplios dominios de las ciencias naturales considerables abismos, si no universos enteros, separan a los investigadores que piensan llegar a resolver un problema sólo por métodos teórico-matemáticos o sólo por medios empírico-experimentales: henos también aquí ya casi en una situación de ‘dos culturas' científicas. ¿Y qué religión o teología decente puede pasársela sin bien y mal, cielo e infierno, Dios y Diablo?

Esta manía de dicotomizar crece aún, de hecho, al volvernos hacia la esfera de estructuras sociales y atribuciones pintadas en blanco y negro del trato interhumano. En sus fuentes se halla -como en la teoría sistémica de Niklas Luhmann- la fundamental diferenciación entre ‘propio’ y ‘ajeno’, adentro y afuera, perteneciente y excluido, original y degenerado. Biológicamente las raíces más profundas de ello pueden encontrarse en el principio fundamental de la inmunobiología, de que cada célula, cada unidad organizacional biológica, de alguna manera debe poseer capacidad para discriminar entre lo propio del individuo y lo que no le pertenece, como, por ejemplo, genes parásitos o proteínas ajenas.

No conocemos en la naturaleza viva ningún sistema socialmente organizado, altamente desarrollado y capaz de funcionamiento, que no deba emprender constantemente esta decisión entre propio y ajeno; en el más fácil ejemplo, la crianza, entre progenie propia y ajena.

Hay muchos buenos argumentos para presumir que esta distinción fundamental también jugó un papel importante en la evolución de los humanos hasta tornarse una criatura organizada de modo altamente social. Puede incluso haber jugado un papel decisivo en el desarrollo del tipo específico de inteligencia social poseído por los humanos toda vez que, con gran verosimilitud, los procesos para la selección [natural] de la cooperación involucran constantes distinciones entre parientes y extraños o conocidos y desconocidos.

Igualmente cabe encontrar argumentos en pro de que aquí también radica nuestra inclinación característica de usar ante todo nuestra dicción, que tan excelentemente se presta a la comunicación, para la diferenciación grupal especifíca, mostrando la pertenencia a nuestro grupo, o la proveniencia del lado de afuera, en el primerísimo intento de trato verbal. Lo que serviría para establecer comunicación, así puede servir también para discomunicación, para cerrarle el pico e inhabilitar a todo alienígeno: ‘Bárbaros’, incapaces de habla comprensible, llamaron los Griegos a los de lengua diferente.

Nos y los otros; amigo o enemigo; varonil o hembruno; joven o viejo; creyente o impío; pobretón u opulento; sano o enfermo; ellos de allá arriba y nos de acá abajo. Nuestra prontitud en dicotomizar alcanza para diabolizar a la otra parte, siempre precedida por el impulso a discriminar, pese a la multiplicidad de obvias transiciones continuas, claramente visibles para todos, que subyacen a cada aparente hendedura. Esta prontitud revela nuestra diestra -o fatal- capacidad de hender, en trozos desigualmente valorados, cuanto nuestro ojo encuentre en el universo circundante, particularmente en el universo de la sociedad humana, usando la bien afilada cuchilla de nuestras facultades para distinguir (no otra cosa significa discriminación). Con una de esas partes nos contamos nosotros mismos, y en la segunda, quienes a la otra pertenecen: tertium non datur. Quien no está conmigo está contra mí; vuestro sí sea sí, y vuestro no sea no. Cualquier cosa añadida, en particular cualquier cosa puesta entremedio, es del Perverso.

Desde el punto de vista de la psicología social esto parecería precio necesario de un tesoro que para cada uno de nosotros significa infinitamente mucho: su consciencia de pertenecer sin riesgo a un grupo claramente determinado de gente; su identidad social. El forastero, el otro, es la jorobada sombra de nuestra consciencia de identidad social, y nosotros mismos somos siempre a la vez el otro de los otros, el extraño de los forasteros. Claro que ésta no es una limitación natural forzosa; no obstante, se conforma inmenospreciablemente con las tendencias y disposiciones espontáneas que todos poseemos.

Mirada de esta manera, la tesis de las dos culturas irreconciliables, incapaces de avenirse a una mutua comprensión, aparece bajo nueva luz: como un nuevo ictus de partitividad maniquea, esta vez en el ámbito de las artes y las ciencias. A él somos tan fuertemente proclives, que ello ya es motivo suficiente para desconfiar y tomar contramedidas terapéutico-catárticas al efecto.

 

La Universidad como comunidad de comunicación

Una conclusión conciliatoria ¿no se dejará encontrar? ¿No habrá alternativa ninguna al continuo conflicto entre las "Facultades" [= disciplinas académicas; título de un ensayo kantiano. N. del T.]? ¿No sería adecuado ver la universidad, este centro de la universalidad de conocimiento, como una clínica para el tratamiento de las dicotomías delirio-inductoras; una casa de salud de artes y ciencias contra la ilusión de las ‘dos culturas'? ¿No presupone el conflicto de las "Facultades" que los partidos pugnen uno ‘con’ otro mientras argumentan uno ‘contra’ el otro? ¿Y el conflicto argumentativo no presupone ante todo suficiente comprensión para buscar acuerdo a través de líneas de demarcación, mediante el uso común de una lengua compartida? ¿Algún otro lugar social existe, donde al menos la libertad para disputar, condición primera para lograr éxito en esta empresa acordatoria, sea tan íntimamente constitutiva como lo es en la Universidad?

En estos días hay demasiada gente que no puede encontrar nada que ganar con la unidad de artes y ciencias. A buen seguro, una unidad del cuadro científico del universo unificado no existe, ni hay ninguna uniforme cosmovisión científica unitaria. Tal cosa no puede darse, ni ahora ni después. Pero en un nivel más modesto hay bastante amplitud para la unidad.

En efecto: una unidad de empeño para comprender y hacer comprensible qué sigue siendo todavía incomprendido; una unidad de fenómenos y problemas juntamente percibidos, unidad comunicativa al ser ellos reconocidos juntamente. Una unidad de metodología científica en la adquisición de conocimiento, más allá de la pluralidad de técnicas: la fundacional obligación de dar demostraciones para toda aserción, con cada uno abiertamente responsable de mostrar hechos. Finalmente y ante todo, hay una unidad del poder pensar. Qué es substanciación, hecho, observación, refutación, las artes y las ciencias pueden acordarlo muy bien, más allá de toda diferencia de procedimientos de investigación y de gnoseología, de culturas humanística o científica, sean ellas dos, tres, cuatro, diez, o más.

La unidad de artes y ciencias presupone una comunidad de comunicación, cuyos miembros pueden comunicarse uno con otro. Ante todo debe serlo la universidad, casa nutricia de conocimiento. ¡Utopía! Sí, pero es una del tipo que nos da una meta clara y después nos fomenta para alcanzarla, y que no presenta esa meta como inaccesible de antemano. Aquí yace el núcleo fundamental de la universidad. Es hogar de la unidad en investigación y enseñanza, y no campo de batalla entre dos culturas.-

 

Referencias

  1. Bargel, T., "Wieviele Kulturen hat die Universität? Ein Vergleich der Rollen- und Arbeitskultur in vierzig Einzelfächern". Universität Konstanz, Hefte zur Bildungs- und Hochschulforschung 2 (1988) 37.
  2. Bourdieu. P., "Homo Academicus". Les editions de Minuit, Paris 1984.
  3. Bourdieu, P., "La distinction. Critique sociale du jugement". Les editions de Minuit, Paris 1979 ("Die feinen Unterschiede: Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft", Suhrkamp, Frankfurt a.M., 1982).
  4. Churchland. P. S., "Neurophilosophy: Toward a Unified Science of the Mind/Brain". MIT Press, Cambridge, MA, 1986.
  5. Gratzer, W., "La neige d'antan". Revista del libro 'C.P. Snow and the Struggle of Modernity' por John de la Mothe (cf. ref. 9). Nature 360 (1992) 385.
  6. Leavis, F. R., "Two Cultures? The Significance of C. P. Snow", Richmond Lecture. Incluido en: "Two Cultures? The Significance of C. P. Snow. With an essay on Sir Charles Snow’s Rede Lecture by Michael Yudkin". Chatto & Windus, London 1962.
  7. Lepenies, W., "Die drei Kulturen. Soziologie zwischen Literatur und Wissenschaft". Hanser, München 1985.
  8. Markl, H., "Wissenschaft: Zur Rede gestellt. Über die Verantwortung der Forschung". Piper, München 1989.
  9. de la Mothe, J., "C. P. Snow and the Struggle of Modernity". University of Texas Press, Austin, Texas 1992.
  10. Parson, T. y Platt, G. M., "The American University". Harvard University Press, Cambridge, Mass. 1973 ("Die amerikanische Universität", Suhrkamp, Frankfurt a.M., 1990).
  11. Snow, C. P., "The Two Cultures". The Rede Lecture, Cambridge University Press, Cambridge 1959. Tres años antes publicó Snow un primer escorzo del tema: "The Two Cultures", The New Statesman, 6th October 1956.
  12. ditto, p. 9
  13. Snow, C. P., "The Two Cultures: A Second Look. An expanded version of The two cultures and the scientific revolution", Cambridge University Press, Cambridge 1962, 1964. Una reunión de textos traducidos al alemán y comentarios apareció en: Kreuzer, H. (Editor): "Die zwei Kulturen. Literarische und naturwissenschaftliche Intelligenz. C.P. Snows These in der Diskussion", Klett, Stuttgart, 1967. (Como: dtv-Taschenbuch Nr. 4454: München, 1987).
  14. Snow, C. P., "Strangers and Brothers". MacMillan, London 1966/1972.

15.Trilling, L., "Science, Literature and Culture. A comment on the Leavis-Snow controversy. Commentary 33 (June 1962) 461-477. Incluído en: Trilling, L., "Beyond Culture". New York, The Viking Press, 1965.

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Última revisión: 12 Marzo 1995

 

14.Vista del Sur - Una nota a la American Association for the Advancement of Science

Buenos Aires, 14th January, 1998

President Jane Lubchenco, AAAS, Washington.

Dear President Lubchenco,

The Sound Science Initiative of the Union of Concerned Scientists pointed to my attention the important reflexion wherein the AAAS is presently engaged. While I adhere in general to all the points raised by the UCS by means of those of its members that may enter in these conversations, let me please formulate what I understand as the framework to put the populational (human), biodiversity, climate and other issues on a fundamental common setting. I use your own survey's questioning form for convenience.

The major issue facing society is the re-connexion of the interests of the individuals with those "of the markets" -- these last as such, indeed, only exist in the imaginarium, since solely psyches own interests. This reconnexion is a crucial move that nobody knows how to execute and the planetary culture by now devalues.

The role of science in addressing this issue, is discovering why to respect the huge "surpluses" of the demographic expansion, unable to buy and sell on the measure required to be deemed respectably human, whom thus economically these days nobody else needs neither healthy nor educated. The failure of the "decades of the brain" to help elucidate what is a person, generated the wrong view that, "if science ignores what people are, is not to non-scientists to amend science".

The major issue and challenge confronting science is to grant admittance to the academic results worked out by academic traditions in non-English languages and, oft, concepts. This issue remains invisible to many AAAS members, due to a strong trend not to discuss "foreign" results. Again, the "decades of the brain" furnish a case in point. Our tradition, perhaps the main South American one in experimental neurobiology, along a century worked out a discrimination between what in persons makes a matter of values --and, thus, is extrascientific-- and what natural sciences ought to investigate. Yet, we did it including a non-reactiveness, and a sensuousness as efficacious factor in physics, that differ from the habitual description of nature as altogether reactive and unsentient. This unique point, all along such century, imposed for scientific communication inordinate efforts and personal weariness that our authorities became unable to surmount, and we soon decided a sort of cloistering unfavourable for the advancement of science.

The role of the AAAS should be leading the richest society in the world to be fecundated by the scientific results worldwide, balancing the understandable trend to exaggerate the attention on familiar sources. A balancing, that should at the very least be essayed in the way as it is done in regard to anthropoids, whom "ethno"pharmacognosy observes to discover remedies. To meet the challenges and uncertainties of this new era, the association should take steps to make effective the historic and culturologic scholarship of the U.S. scientific community in breaking such focusing, adverse for both insiders and outsiders.

Yours sincerely, Prof. Mariela Szirko

Prof. Mariela Szirko takes care of these pages, on spare time. Not so plenty as she would wish. Nonetheless, the cross-fecundation to be afforded by the Web, in the special circumstances of the important yet so long secluded notions shared hereby, is far more than worth it. Whilst she plans to devote the forthcoming months of this régime to type and include many of the original documents mentioned, so as to make gradually available many sources unknown abroad, she will also gratefully aknowledge any kind help to complete this page with the translation to Spanish, Italian, Russian, English, German and other languages of any of the presented articles that may be deemed to deserve it.

Última revisión: 1º Mayo 1998

 

 

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SOCIOLOGÍA DE LAS NEUROCIENCIAS

¡Nuevo!  "L’anthropologie ganglionnaire, un psychovirus démasqué" (français)

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ELECTRONEUROBIOLOGÍA

Efectos relativísticos en biofísica cerebral:

An ESSENTIAL preprint: "Effects of relativistic motions in the brain and their physiological bearing" (To be published in Helmut Wautischer, ed., Ontology of Consciousness: A Modern Synthesis) (English) (Tema: funcionamiento del cerebro y psiquismo)

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MBYKYHÁPE GUARANÍME     SUMARIO Y PÁRRAFOS INICIALES EN CASTELLANO    SUMÁRIO EM PORTUGUÊS

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Diversificación de recursos electroneurobiológicos en la evolución del sistema nervioso:

Anticipo de impreso: Alma e' reptil! Los contenidos mentales de los reptiles y su procedencia filética" (Introducción a una próxima edición de Biomedicina de reptiles por Juan Carlos Troiano y colaboradores) (Castellano with a VERY LONG English abstract) (Tema: origen del sistema nervioso)

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SUMÁRIO EM LÍNGUA PORTUGUESA                SUMARIO CASTELLANO

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Cálculo de potenciales dentro de las células

Calcule intensidades eléctricas y magnéticas en cada compartimiento neuronal: "The nervous principle: active versus passive electric processes in neurons" (Explains how to calculate electric and magnetic field strengths inside different neuronal compartments) (LONG FILE IN ENGLISH with Bulgarian, Russian and Spanish abstracts/TOCs)

Podrá  leer, imprimir o guardar en su disco duro esta investigación en versión .PDF (2 Mb): recomendada) o .DOC (1,5 Mb).

ENGLISH ABSTRACT      AБСТРАКТ НА БЪЛГАРСКИ      SUMARIO CASTELLANO      РЕЗЮМЕ НА РОССИЙСКОМ ЯЗЫКЕ

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NOCIONES GENERALES

Conceptos:

Noticia general -- ¿Qué es electroneurobiología? -- La atmósfera intelectual (all in Spanish) -- Main Technical Ideas / Conceptos técnicos principales (English and Spanish) -- El descubrimiento de la Doppelrinde (German and Spanish)

Historia de las experimentaciones:

1883: el primer mapeo con electricidad en todo el mundo ­¡durante ocho meses! de un cerebro humano consciente, realizado en San Nicolás, Provincia de Buenos Aires (Spanish)

     Table of Contents (partial) of "Sensing: a new fundamental action of nature" (English) -- Índices

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Panorama evolutivo:

Table of Contents of "Sensing: a new fundamental action of nature" (English) -- Humour... -- Comment l’ hylozoïsme scientifique contemporain aborde-t-il la sélection naturelle du parenchyme neurocognitif? (français)

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Vom Tierhirn zum Menschenhirn - Die Organisation der grauen Substanz des menschlichen Zentralnervensystems (German and Spanish) -- Christofredo Jakob: su vida y obra (Spanish)

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“ANTAGONISMO ENTRE CIENCIAS DURAS Y HUMANIDADES BLANDAS”

[This page - esta página] H. Markl: Dementia dichotoma: Der Zweikulturenwahn - La ilusión de las dos culturas  (Spanish and German) -- Vista del Sur: una nota a la American Association for the Advancement of Science, Washington (Presidenta Jane Lubchenco) sobre prioridades científicas (English)

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MALFORMACIONES Y PAPEL DEL ÓRGANO CEREBRAL

Christofredo Jakob:  Los Monstruos Anencéfalos  (Spanish)

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BIOÉTICA

¡Nuevo!  Éthique de la Bio-Éthique  (français)

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EL PRESUNTO DUALISMO CUERPO - ALMA

¡Nuevo!  Soigner et Guérir ? Le rapport soma-psyché et l’archéologie du divorce culturel entre Médecine et Philosophie (français)

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SUMARIO EN CASTELLANO

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NUESTRA GENTE:

¡Nuevo! Reseña biográfica: Ramón Carrillo, el Gran Sanitarista Argentino (Spanish)

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