Electroneurobiology : Brain/mind issues : Physical
production of the different affects : History. (Partly
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Christofredo Jakob: “Los Monstruos Anencéfalos” (Spanish)
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¡Nuevo! Éthique de la Bio-Éthique (français)/
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Noticia general -- ¿Qué es electroneurobiología? -- La atmósfera intelectual (all in Spanish) -- Main Technical Ideas / Conceptos técnicos principales (English and Spanish) -- El descubrimiento de la Doppelrinde (German and Spanish)
Table
of Contents (partial) of "Sensing: a new fundamental action of nature"
(English) -- Índices
*
Cálculo de potenciales
dentro de las células: calcule intensidades eléctricas y magnéticas
en cada compartimiento neuronal: "The
nervous principle: active versus passive electric processes in neurons" (Explains how to calculate electric
and magnetic field strengths inside different neuronal compartments) (LONG
FILE IN ENGLISH with Bulgarian, Russian and Spanish abstracts/TOCs)
ENGLISH ABSTRACT
AБСТРАКТ
НА БЪЛГАРСКИ
SUMARIO CASTELLANO
РЕЗЮМЕ НА
РОССИЙСКОМ
ЯЗЫКЕ
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*
Sinopsis de esta página - Synopsis of this
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Aquí abajo están/Here below are:
10. Christofredo
Jakob: su vida y obra (Spanish) - 11. Vom Tierhirn zum Menschenhirn - Die
Organisation der grauen Substanz des menschlichen Zentralnervensystems (German and
Spanish) - Pendientes de incorporación - Insertion pending
12. Dementia dichotoma: Der
Zweikulturenwahn - 13. Dementia
dichotoma: La ilusión de las dos culturas (German and Spanish)
14. Vista del
Sur - Una nota a la American Association for the Advancement of Science,
Washington (Presidenta Jane Lubchenco) sobre prioridades científicas (English)
[Página de red en construcción: Aquí,
próximamente, habrá de insertarse también
10. Christofredo Jakob: su vida y obra
y asimismo el trabajo del Prof. Dr. Chr. Jakob,
11. Die
Organisation der grauen Substanz des menschlichen Zentralnervensystems
(1911)
y su correspondiente traducción castellana. MS]
La profunda transdiciplinariedad de nuestra tradición,
que es su característica más remarcable y el "secreto" que permite
sus logros, corporiza el modelo propuesto y requerido por el entonces
Presidente de la Academia de Ciencias de Berlín [luego presidente del
Max-Planck Institut] en el siguiente artículo remitido a Electroneurobiología, cuya traducción al castellano se encuentra al final
del mismo.
La ilusión de las dos culturas
12. Dementia dichotoma*
Der Zweikulturenwahn
Hubert Markl,
Präsident, Berlin-Brandenburgischen
Akademie der Wissenschaften,
und Professor für Evolutionsbiologie
und Verhaltensforschung an der Fakultät für Biologie, Universität Konstanz
Jäger Strasse 22-23, 10117 Berlin;
oder: Fakultät für Biologie, Universität Konstanz, D-78434 Konstanz
(Deutschland).
Citation: Electroneurobiología
2 (1), 5-22, March 1995 [Language of main text and Summary: German
Spanish].
[ Seit vierzig Jahren erregt Charles Percy Snows These die Gemüter, daß die
Einheit unserer geistigen Welt in eine naturwissenschaftlich-Technische und eine
geisteswissenschaftlich-literarische Kultur zerfalle. Unsere Tradition, die
Argentinian-Deutsches Neurobiologische Schule, geht genau in der
entgegengesetzten Richtung geradeaus, und die "Electroneurobiología" Artikeln sind ein vervollkommen Beispiel davon. Dr. rer. nat. Hubert
Markl, Professor für Evolutionsbiologie und Verhaltensforschung an der
Universität Konstanz und Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der
Wissenschaften, ist der frage nachgegangen, worauf die merkwürdige Anziehungskraft
des Bildes von den "zwei Kulturen" beruht. Wir danken dem Autor für
die freundliche Genehmigung, das in Sprache und Stil unverwechselbare deutsche
Original abzudrucken.
* Das griechische
"dichotomos" und das lateinische Lehnwort "dichotomus"
werden in beiden Sprachen als Adjecktive zweier Endungen gebraucht, d.h. die
maskuline Endung gilt auch für das Femininum. Die weibliche Form
"dichotoma" findet sich erst in meist pseudowissenschaftlichen
Pflanzennamen der Neuzeit. Der Autor nimmt die schlechte Grammatik als gute
Sprachbildung bewußt in Kauf. ]
Wenn Naturwissenschaftler sich gebildet, wenn Geisteswissenschaftler sich
aufgeschlossen geben wollen, darf das Bild von geistigen Zweistromland nicht
fehlen, seit Sir Charles Percy Snow (1905-1980) uns mit seiner Rede Lecture
1959 darauf den Ausblick eröffnet hat (1). Der Kult der zwei Kulturen ist
jedenfalls als Realität nicht anzuzweifeln. Ist dann aber die These von den
zwei Wissenschaftskulturen nicht gerade deshalb ernstzunehmen, selbst wenn ihr
tatsächlicher Gehalt wenig mehr als ein oberflächliches Aperçu, eine anregend
überspitzte Beobachtung ist? Denn eine These über die geistige Beschaffenheit
unserer wissenschaftlichen Zivilisation (jedenfalls in ihrer spezifisch
englischen Version), deren Skizze auf kaum 50 Taschenbuchseiten schon in einem
Jahr sieben Auflagen erlebte und seither Hunderte von Aufsätzen und Büchern
hervorzurufen vermochte, verdient doch allein schon deshalb ein
ernstzunehmendes geistesgeschichtliches Ereignis genannt zu werden.
Danach gäbe
es die zwei Kulturen der Wissenschaft allein deshalb, weil die Wissenschaft
sich ausdauernd mit dieser Idee beschäftigt: wissenschaftlich real ist, was die
Wissenschaft durch Rede und Schreibe zur Wirklichkeit erklärt. Dabei geht es
dann allerdings nicht um den Inhalt sondern um die Wirkung der These von den
zwei Kulturen. Darauf wird zurückzukommen sein.
Frappierend
bleibt jedoch, wie ein schon bei erster Veröffentlichung so offenkundig schwach
begründeter Essay solche jahrzehntelangen literarischen Nachbeben zu erzeugen
vermochte. Wie kommt es, daß Jahr für Jahr zahllose Wissenschaftsgeneralisten
und Festredner das unvermeidliche Zwei-Kulturen-Zitat benutzen? Wie ist es
möglich, daß so wenig Erkenntnisinhalt solche Wolkenbrüche von Zitationen regnen
lassen kann? Ist das nicht ein schlagendes Beispiel für das berechtigte
Mißtrauen gegen das Messen des wissenschaftlichen Werts einer Publikation mit
bibliometrischen Citation Scores?
Vorurteile und
Vereinfachungen
Liegt es am
Ende daran - dies wäre mein finsterster Verdacht -, daß die wenigsten wirklich
gelesen haben, was sie zitieren? Es ist nämlich nicht leicht ein Artikel so
kurz, daß er nicht doch zitiert würde, ohne gelesen worden zu sein.
Wer könnte
denn bei nüchterner Betrachtung eine so von Vorurteilen strotzende
Pauschalverurteilung der geisteswissenschaftlich-literarischen
"Kultur" (von einem Gebildeten unter ihren Verächtern) ernst nehmen?
Wer könnte zumindest heute noch dem zustimmen, was dort an grobschlächtiger
Vereinfachung über die heilsbringenden Leistungen der Natur- und
Technikwissenschaften gesagt ist, denen -nach Snow- die "Zukunft im Blut
liegt"? Erstarrt es uns da nicht schon fast in den Adern?
Wer greift
sich denn nicht an den Kopf, wenn Sir Charles allen Ernstes behaupten mag, daß
die führenden Literaten der Epoche überwiegend stockkonservative politische
Rechte seien, während die Mehrzahl der bedeutendsten Naturwissenschaftler
links-liberale Ideen verfechte? Eine Beobachtung, die wohl allenfalls dem
einleuchten könnte, für den der Horizont des Cambridge der Zwischenkriegsjahre
schon den wesentlichen Teil der Welt umfaßt.
Für wen kann
es denn tatsächlich ein Lackmustest für geistige Urteilsfähigkeit sein, ob man
entweder den Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik oder ein Werk von Shakespeare
kennt? Und wer möchte wohl dies als den Kern einer Bildungsreform definieren,
daß beides zugleich in den Köpfen präsent ist?
Auch
was C. P. Snow aIs "Kultur" definiert, bleibt erstaunlich vage:
"common attitudes, common standards and patterns of behaviour, common
approaches and assumptions". Mit einer solchen Umschreibung gibt es zweifellos
auch eine "Kultur" der Feldornithologen, der Berufstennisartisten,
der katholischen Völkerrechtler, der Experimentalsozialpsychologen. Damit kann
man fast beliebige Gruppen von Menschen zusammenfassen und gegeneinander
abgrenzen. Das hat dann etwa genausoviel Gehalt wie die Einteilung der
Wiesenblumen nach Blattgröße oder Blütenfarbe: eine vor-linnésche Taxonomie,
sozusagen.
Die Vielfalt
wissenschaftlicher Welterforschung
Es ist
inzwischen auch vielfach dargelegt worden, daß das Bild der zwei Kulturen der
wirklichen Vielfalt und Vernetzung der intellektuellen Kommunikationsstrukturen
der Wissenschaften keineswegs entspricht (was übrigens C. P. Snow selbst bewußt
war, wie er in "A Second Look" von 1963 erläutert [1]).
Wolf
Lepenies (8) hat ausführlich dargelegt, daß mindestens drei Cluster
wissenschaftlicher Welterforschungsverfahren zu unterscheiden sind. Daß die
arbeitsteilig-kooperative, wissensschaftlich-disziplinäre Auffächerung
tatsächlich noch viele andere solcher Kommunilcations- und
Argumentationskulturen unterscheiden läßt, habe ich bei anderer Gelegenheit
Skizziert (9). Ähnliche Gegenargumente wurden schon 1962 von Frank Leavis in
seiner Richmond Lecture (7) wie auch von Lionel Trilling (12) vorgebracht.
Auch die
Wissenschaftssoziologen -ob sie die Frage nun eher theoretisch oder empirisch
zu beantworten suchten- haben offenbar für C. P. Snows These von den zwei
Kulturen wenig Bestätigung finden können. Talcott Parsons und G. M. Platt haben
bereits 1973 in "The American University" (11) herausgearbeitet, daß
es an Hochschulen mindestens vier Wissens- und Wissenschaftskulturen zu
unterscheiden gibt: die streng rational nach reiner Erkenntnis strebenden
Naturwissenschaften; die der Bewahrung und Mehrung allgemeiner Geistesbildung
verpflichteten kultur- und geisteswissenschaftlichen Disziplinen; die auf
praktische Anwendung ihrer Kenntnisse ausgerichteten professionalisierten
Fachrichtungen von Ökonomie und Ingenieunwissenschaften bis Medizin; und
schließlich die dem Bereich des Politischen zugewandten mehr oder weniger stark
ideologisch vorgeprägten oder ideologiekritisch vorgehenden sozial- und
humanwissenschaftlichen Disziplinen.
Aber auch
sie betonten die mannigfachen Überschneidungen, fließenden Übergänge,
Inkongruenzen im Detail (so wenn in der gleichen Fachdisziplin durchaus
unterschiedlich zuzuordnende Richtungen hervortreten), was auf diesen
Vorarbeiten aufbauende Forscher immer wieder dazu veranlaßte, eine noch viel
größere, eine manchmal fast unbegrenzt vielfältige Differenzierung zu
beschreiben.
Auch Pierre
Bourdieu sieht die Welt des "Homo academicus" (4) nicht im Snowschen
Sinne dichotom in einander fremde, widerstreitende Stämme zerfallen, sondern
begründet vielmehr in Fortführung seiner umfassenden "Kritik der
gesellschaftlichen Urteilskraft" (3) eine mindestens dreifache Gliederung
nach ökonomischer, sozialer oder kultureller Interessenausrichtung, wobei
freilich wiederum vielfache Zuordnungsschwierigkeiten für einzelne Disziplinen
offenkundig bleiben: Ist etwa die Medizin stärker von ökonomischen oder von
sozialen Kräften bestimmt? Dazu wird vermutlich jeder von uns je nach
Individualerfahrung, Leidensdruck und Anfälligkeit für Sozialneid
unterschiedliche Überzeugungen äußern.
Auch
empirische Studien über die tatsächliche Realität inneruniversitärer
Verhältnisse bestätigen offenbar den Zweikulturenzerfall keineswegs; das zeigt
jedenfalls die multidimensional skalierte Analyse der Ansichten und Erfahrungen
Studierender verschiedener Fächer (2). Ohne die Aussagekraft solcher
Befragungen zu überschätzen, scheint es doch bemerkenswert, daß sich nicht etwa
genau zwei, sondern eher zehn Arbeitseinstellungen und Erwartungshaltungen der
Studierenden, mithin auch des Bildes herausschälen, das junge Menschen von
Leitprinzipien, Aufgaben, Zielen und Erfordernissen ihrer wissenschatftlichen
Disziplinen gewinnen. Dabei beeindruckt die weitgehende Willkürlichkeit der
Abgrenzung im Einzelfall - also die Kontinuität in der Entfaltung der meßbaren
Unterschiede zwischen den Fächern - eher als ihre distinkte Zergliederung.
Andererseits sind die real zutage tretenden Unterschiede weithin Ausdruck der
arbeitsteiligen Differenzierung von Anforderungen und Fertigkeiten in komplexen
Gesellschaften - wie sollte das im Gehirn der Gesellschaft, der Wissenschaft,
ausgerechnet anders sein? Und wie sollte es gerade hier zu einer Zweiteilung
kommen? Es wird doch hoffentlich niemand meinen, Natur- und
Geisteswissenschaften verhielten sich wie die linke zur rechten Hirnhälfte
(obwohl Snow ja fast so etwas zu suggerieren suchte).
Die Verschmelzung
wissenschaftlicher Methoden
Auch die
scheinbar naheliegende, bei C. P. Snow überaus deutlich zugrunde gelegte
Unterscheidung zwischen jenen Wissenschaften, die Phänomene der Natur und deren
Ursachen und Gesetzmäßigkeiten erforschen (und sich diese, wenn möglich,
praktisch zunutze machen) - also den Naturwissenschaften im allerweitesten
Sinn-, und jenen anderen, die sich den Zeugnissen und Erzeugnissen des
Menschlichen Geistes und des durch ihn geleiteten menschlichen Handelns und
Schaffens widmen (und sich die daraus gewonnenen Einsichten, wenn möglich,
praktisch zunutze machen) - also den daher zurecht als Geistes- und Kulturwissenschaften
oder "humanities" bezeichneten Disziplinen - diese Unterscheidung
verliert nämlich rasch an Kraft, wenn man sich die Praxis der Forschung dieser
Fächer in ihrer methodischen Vielfalt näher ansiche.
Da schwinden
die zunächst so klar erscheinenden Differenzen schnell dahin, wenn man die
zunehmende Verschmelzung der theoretisch-mathematischen Disziplinen von reiner
Mathematik über theoretische Physik, formale Logik, theoretische Linguistik,
Operations Research oder ökonomische Spieltheorie betrachtet. Oder wenn man
kaum mehr Verschiedenheiten des methodischen Vorgehens und der
Begründungsverfahren zwischen Geologen, Paläontologen und Evolutionsbiologen
einerseits und Archäologen oder empirisch arbeitenden Historikern aller Art
andererseits erkennt. Man weiß auch kaum noch, wie man die Grenzen ziehen soll
zwischen Experimentalpsychologen, die sich aller naturwissenschaftlichen
Techniken bedienen, und den Neurophysiologen und Gehirnforschern, die alle
Register introspectiver Selbsterfahrung nutzen. Inzwischen versucht sich sogar
eine Disziplin Neurophilosophie zu etablieren (5).
Evolutionsgeschehen
und Menschengeschichte
Die weitere
Unterscheidung, die eine z. T. kongruente Dichotomie nahelegt, teilt in jene
Disziplinen, welche in hermeneutisch-sinndeutender Weise Verständnis ihrer
Probleme in der Zweckhaftigkeit menschlichen Denkens und Schaffens zu finden
suchen, und in jene, die bei aller Überschreitung newtonischer
Weltmechanikillusion doch nicht aufgehört haben, die Welt, die sie erforschen,
als etwas zu begreifen, dessen Mechanismen es gesetzmäßig aus
Existenzbedingungen, Ursachen und Wirkungen aufzuklären gilt - und sei es
stochastisch oder nichtlinear chaotisch-dynamisch gesetzmäßig. Aber auch diese
Unterscheidung hilft nicht viel weiter, eine Ordnung der Wissenschaften,
geschweige die zweier Wissenschaftskulturen zu begründen.
Denn
einerseits hat uns die moderne Evolutionsbiologie seit Darwin die überwältigend
angepaßt zweckmäßige Organisation der lebendigen Natur nicht minder überzeugend
nahegebracht als ihre frei von vorbedachtem Sinn, im Wortbegriff:
"besinnungslose" Genese im Evolutionsgeschehen. Andererseits sehen
nicht wenige - auch beim Betrachten aktueller Weltläufe - den Gang der
menschlichen Geschichte, dieses Stolpern aus einem Verhängnis ins nächste und
von einem Triumph zum nächsten, als Ausdruck eines ebenso
besinnungslos-sinnlosen Fortsetzens blindbürtigen Naturgeschehens mit den
überlegenen Mitteln raffiniert erkenntnisgeleiteter Kulturfähigkeiten des
Menschen. Denn daß sich der Mensch - wenigstens gelegentlich - von bewußt
angestrebten Zielen leiten lassen kann, scheint allenfalls notwendig, jedoch
keineswegs hinreichend, um Menschengeschichte in ihren gesamthaften,
längerfristigen, globalen Ergebnissen zu etwas anderem zu machen, als es die
Natur im ungeleiteten Wirken ihrer Urkräfte ebenfalls hervorbringt, in Gluck
und Leiden, Sterben und Werden, voll von Wundern und Gräßlichkeiten.
Erklären und
Verstehen
Daß die eine
wissenschaftliche Kultur es also vornehmlich mit dem Sinn zu tun habe, der
unser Dasein leiten kann, während die andere Kultur der reduktionistischen
Maschinisten (soweit man ihnen uberhaupt Kulturfahigkeit zubilligen mag) nur
die Verfügungsmasse ihrer Hand- und Rechenfertigkeiten beisteuere, wird man
auch nicht einfach behaupten können; ein Bild, das C. P. Snows
Zwei-Kulturen-These übrigens geradezu auf den Kopf stellen würde, da er ja eben
die letztere, die naturwissenschaftlich-technische Kultur als problembewußt und
problemlösend-zukunftsfähig hinstellte, von der dumpf-rückwärtsgewandten
Literatenkultur allenfalls mißverstanden, kritisiert und gebremst.
Mancher mag
zwar auch an Wilhelm Dilthey denken: die Naturwissenschaften erklären, die Geisteswissenschaften
verstehen! Daran ist gewiß viel Richtiges, denn nur was menschlichem Geist
bedeutungsvoll entspringt, kann der Mensch verstehen. Aber wenn es um
menschliches Verhalten, um seine Geschichte geht, bleibt uns nur zu vieles
unverständlich, selbst wenn es erklärlich ist. In unseren zwischenmenschlichen
Beziehungen ist dies nicht anders. Demgegenüber hat uns gerade die moderne
naturwissenschaftliche Verhaltensforschung Tiere immer besser verstehen
gelehrt.
Forschungsinteressen
und Forschungsprozesse
Meine
Zweifel an der Gultigkeit der Zwei-Kulturen-Beschreibung der wissenschaftlichen
Welt wurden übrigens nicht nur durch die Dürftigkeit der von Snow vorgebrachten
Belege genährt, sondern viel mehr noch durch die Praxiserfahrung der Forschungsförderung
in multidisziplinär zusammengesetzten Gremien, z. B. der Deutschen
Forschungsgemeinschaft. Unbestreitbar treten dabei höchst offensichtlich die
vom Egoismus der Fachinteressen akzentuierten Argumentations- und
Begründungs-"Kulturen" hervor: Sowenig die Mediziner zögern, zur
Bekräftigung ihrer Forderungen auf die leidend dahinsiechenden Kranken zu
verweisen, sowenig verzichten Chemiker oder Ingenieure darauf, wenn der Fall es
gestattet, auszumalen, welche neuen energiesparenden, unweltfreundlichen,
gebrauissicheren Produkte zu erwarten sind. Die Ökonomen spornen mit der
Drohung, ihre neuesten Rechenmodelle anzuwenden, die Wirtschaft zu Höhenflügen
globaler Wettbewerbsfähigkeit an, während Philosophen oder Mathematiker
getrennt oder vereint mit dem Glanz des reinen, sich selbst bespiegelnden
Geistes zu blenden vermögen. Was dem einen der aufzuholende Vorsprung der
Japaner, ist dem anderen die zu verteidigende Spitzenstellung der deutschen
Fachdisziplin. Wo dem einen die Natur mit Schätzen winkt, die nur darauf
warten, mit wissenschaftlichen Hilfskräften und bescheidenen Mitteln für
Kleingeräte und Verbrauchsmaterial gehoben zu werden, würden sich andere nie zu
solchen überprüfbaren Versprechungen erniedrigen: sie begnügen sich zur
Begründung ihrer Forderungen schlicht und erhaben mit der Feststellung eines
unverzichtbaren Desiderats des Faches.
Kein Mangel
also an disziplinspezifischen rhetorischen Differenzierungen. Nur eines gibt es
dabei nicht: den sauberen Zerfall in zwei einander verständnislos und
verständigungsunfähig gegenübersitzende Wissenschaftskulturen. Gewiß, es gibt
Verständnislosigkeit und Verständigungsunwilligkeit zwischen Biologen und
Physiken, Philosophen und Juristen, MedizingeIehrten und Soziologen. Aber
während es Auseinandersetzungen gibt, in denen sich offenkundig Mediziner,
Ingenieure oder Ökonomen, Psychologen, Biologen oder Biochemiker in einem
natürlichen Gemeinverständnis wissenschaftlichen Handelns wiederfinden, sind
ebensohäufig verschiedene Sparten von Biologen, etwa Evolutionstheoretiker und
Gehirnphysiologen, durch weit tiefere Gräben voneinander getrennt, als beide
jeweils von im Zweikulturenschema weitabgestellten Disziplinen enfernt waren:
die ersteren beispielsweise von mathematischen Ökonomen, die letzeren von Kognitionspsychologen.
Die
Wissenschaftswelt, die uns C. P. Snow und seine Adepten suggerieren, findet
sich also im streitigen Kosmos der Begründung tatsächlicher
Forschungsinteressen und Forschungsprozesse kaum einmal wieder.
C. P. Snow - Ein
intellektueller Koloß von Rhodos?
Man muß sich
fragen, warum die Zwei-Kulturen-These ein so rasch zunehmender und nachhaltig
fortwirkender Erfolg war, wenn die hier angedeutete Kritik an dem Schmalen
Essay auch nur annähernd richtig ist.
Lag es an
dem, der sie vorbrachte? Vielleicht. Charles Percy Snow war im intellektuellen
und politischen Leben Englands der lezten 50 Jahre alles andere als irgendswer.
Sein Kurzlebenslauf ist beeindruckend: 1905 in Leicester geboren, studierte er
dort und in Cambridge Physik; 1930 bis 1950 war er Fellow am Christ's College
und arbeitete unter anderem über Molekularphysik: Allerdings entfaltete er bald
weit einflußreichere Activitäten außerhalb der rein akademischen Zirkel. Seit
1940 wurden ihm zunehmend bedeutendere wissenschaftspolitische Aufgaben
übertragen. Sein glanzvoller Aufstieg erfolgte unter den Nachkriegsregierungen:
1947-1964 war er Direktor der staatlichen English Electric Company, 1964 -1966
Staatssekretär im Technologieministerium. Er starb 1980, mit zahllosen Würden
überhäuft, darunter fast zwei Dutzend Ehrendoktorate. Neben alledem erwarb er
sich, seit 1957 zum Sir geadelt, seit 1964 als Baron of Leicester Mitglied des
Oberhauses, auch noch literarischen Ruhm durch an die zwei Dutzend Romane und
andere literarische Werke, die er seit den dreißiger Jahren verfaßte - am
bekanntesten der elfbändige Serienroman "Strangers and Brothers"
(1940-1970).
Scheint er
dadurch nicht tatsächlich wie ein wahrer intellektueller Koloß von Rhodos, der
als einzelner, wenn nicht gar einziger den Abgrund an Verständigungsunfahigkeit
zwischen den zwei Kulturen, jener der Natur- und Technikwissenschaften
einerseits und jener der Kultur- und Geisteswissenschaften andererseits, zu
überbrücken vermochte; scheint er nicht, da in beiden Kulturen zu Hause,
singulär geeignet, deren Trennung anzuklagen, deren Vereinigung einzufordern?
So möchte es
scheinen - dann wiederum auch nicht. Denn was C. P. Snow über die sogenannte
traditionelle, literarische, politisch vorherrschende Kultur des modernen
England zu sagen hat, ist eine so von platten Vorurteil getränkte Abkanzelung,
strotzt so von naturwissenschaftlichem Überlegenheitsdünkel, daß man kaum
begreift, wie dies die Trennung überbrücken, wie dies nicht den Graben noch
mehr vertiefen sollte. So betrachtet, liest sich die Zwei-Kulturen-Diatribe wie
die Kapuzinerpredigt eines konfirmierten Naturwissenschaftsfundamentalisten
gegen das literarische Heidengesindel.
Aber selbst
hier sollte man vorsichtig bleiben. War denn C. P. Snow wirklich so im
Vollbesitz der Wahrheit zweier Welten, wie er vorgab? Lassen Sie mich dazu aus
einer Besprechung des neuesten Buches über C. P. Snow (10) in einer angesehenen
Zeitschrift zitieren, von Walter Gratzer, einem angesehenen
Naturwissenschaftler, verfaßt (6): "Snow claims for scientists unique
access to a [...] wisdom that few would arrogate to themselves (let alone their
colleagues). They have, he asserted, 'the future in their bones', a
faculty denied by implication to members of other professions. To my mind, he
was a poor spokesman for our trade. As a novelist he vas pretty good for a
scientist, as a scientist better at least than most novelists, and as a
politician merely, by all accounts, a failure [...]. Snow was first and last an
arriviste, whose interest was not in the journey, only in the goal. His own
research [...] was an almost unbroken succession of boners, the consequence
most often of intellectual delinquency or wanton carelessness. The climax came
with the publication of the spectroscopic identification and supposed
photochemical generation of vitamine A. The claims were brutally atomized by
Jan Heilbron and R. A. Morton. In particular, and not for the first time, Snow
had made a fool of himself by his ignorance of the literature; he was probably
already too busy with his other ambitions to bother with reading
journals."
Der "Morbus
Snow"
Ist die
These von den zwei Kulturen also nur eine Einbildung, der in der Wirklichkeit
unseres intellektuellen Lebens nicht viel entspricht: Dementia dichotoma, der Zweikulturenwahn?
Das will in der Tat so scheinen. Gewiß, es gibt die Naturwissenschaftler, die
in der Zeitung nur dann ins Feuilleton blicken, wenn auf langer Zugfahrt jeder
andere Lesestoff verbraucht ist, und die lieber einschlafen, als Rainer Maria Rilke
zu lesen. Wir kennen die literarisch Hochgebildeten, die nicht nur nicht
verstehen, was ein pH-Wert ist, sondern auch noch ausgesprochen stolz darauf
sind, und die von der Gentechnologie nur wissen, daß sie dagegen sind. Aber
kennen wir denn nicht andererseits den Philosophen, der sich mit
Relativitätstheorie gründlicher befaßt hat als die meisten Physiker, ebenso wie
den literarisch profund belesenen Biochemiker (z.B. Erwin Chargaff oder Carl
Djerassi)?
Was soll
eine Einteilung von Menschen in Gruppen, gar noch in abgegrenzte,
kommunikationsunfähig isolierte "Kulturen", der auf Schritt und Tritt
lebendige Beispiele widersprechen? Beispiele, die man in dieser Zweiteilung der
geistigen Welt gar nicht zuordnen kann, darunter auf beiden Seiten gerade
einige der besten Köpfe! Und was soll es bedeuten, daß die einen die Zukunft,
die anderen dagegen nur die Vergangenheit in den Knochen hätten: Soll das
dynamische Prinzip der Naturwissenschaften das Fortschreiten, das der
Geisteswissenschaften hingegen das Umrühren sein? Aber wem verdanken wir denn
die Utopien, die unserern Fortschreiten Richtung geben?
Der
"Morbus Snow", der wisssenschaftliche Spaltungswahn, der "Snow
von gestern", wie Harald Weinrich das so unnachahmlich gesagt hat: die
Vorstellung von zwei Kulturen, in die unser gesamtes Geistesleben zerfallen
soll, als eingebildetes Leiden, als figment of imagination, ist allerdings nur
die eine Bedeutung dessen, was ich Dementia dichotoma nennen möchte. Eine
kleine Hypothese, an der nicht viel ist, was wäre daran so schlimm; eine
wissenschaftsliterarische Fußnote, eines der vielen Sprachspiele, mit denen
sich Wissenschaftler selbstbezügliche Arbeit zu machen verstehen?
Snow's These - Eine
Spiegelart Unseres Zweiteilungsdrangs
Wir müssen
noch einmal etwas ernsthafter darauf zurükkommen, was es bedeute, daß dieser
kleinen, amüsanten, von C. P. Snow gar nicht zum ersten Mal vorgebrachten, also
nicht einmal sonderlich originellen Idee, ein wenig gehässig über unseren
intellektuellen Tribalismus zu reden, ein so fulminantes Verbreitungserfolg
beschieden war. Warun drängt es so viele, warum drängt es vielleicht uns alle
so ungestüm, uns dieser pseudowissenschaftlichen Möglichkeit, Mitmenschen
einzuteilen, einzuvernehmen oder auszugrenzen, als Instrument unserer Argumentation
zu bemächtigen? Was ist dies für ein seltsamer Wahn, der uns unwiderstehlich
zwingt, etwas Großartig Aussagekräftiges in einer so offenkundig kurzatmigen
These zu finden? Warum ist gerade - wie C P. Snow selbst sehr hellsichtig
schrieb - die Zweiteilung, die Dichotomie, so viel überzeugender für uns aIs
analytisch viel schlagender begründete Differenzierungen?
Wir haben
die verhängnisvolle Neigung, den Reichtum der Phänomene, die uns in der Welt
begegnen, vor allem in der sozialen Lebenswelt unseres Alltags, zwei
Kategorien, zwei Klassen zuzuteilen - zu deren einer wir uns dann regelmäßig
selbst zählen, und natürlich ist dies, ebenso regelmäßig, die bessere,
höherstehende, gerechtfertigtere, die zu bevorzugende (siehe erneut C. P.
Snow). Diese unsere Neigung möchte ich als unsere Disposition zu einer Dementia
dichotoma bezeichnen, von der die Zweikulturenthese dann nur eine eher harmlose
Spielart wäre.
Ich kann in
diesem Zusammenhang nicht ausführlich belegen, daß eine starke und leicht
gefährlich werdende Neigung zu sozialer Dichotomie zu den Grundstrukturen
unseres psychischen Habitus gehört. Dies haben auch bereits andere wohl
begründet, darunter Pierre Bourdieu. Aber mir will scheinen, daß es wenigstens
lohnt, hier in Form einer kurzen Aufzählung darauf hinzuweisen, wie häufig wir
unsere Umwelt solcher Kategorisierung unterwerfen. Und ich möchte zugleich
andeuten, worin die evolutionäre Herkunft solcher Klassifikatorischen Neigungen
gesucht werden könnte; oder warum aus der dichotomen Einteilungslust nur allzu
leicht auch ein wissenschaftlicher Diskriminierungswahn hervorbricht.
Der Drang
zweizuteilen, was uns doch oftmals nur zu augenschainlich durch mannigfache
Übergänge verbunden entgegentritt, verführt in der zweiwertigen aristotelischen
Logik - A oder nicht-A: tertium non datur - ebenso wie in der
Wahrnehmungspsychologie bei mannigfachen Kontrasterkennungsverfahren (etwa
Figut versus Hintergrund oder Subjekt/Objekt-Trennung). Er verleitet die
Kognitionsforscher bei den Vertrackheiten des Leib/Seele-Problems oder die
Willenspsychologen bei dem Gegensatzpaar frei/determiniert; und die
Entwicklungsbiologen und -psychologen schlagen sich seit Generationen mit der
unseligen - und unsinnigen - Dichotomie angeboren/erworben, ererbt/erlernt,
nature/nurture herum.
Bis in die
Alltagsmoden hinein verfolgt uns dieser Alternationswahn. In den USA
erschienen, kaum daß Bill Clinton gewählt war, sofort die neuesten Listen der
Tätigkeiten, Schauplätze, Speisesitten, Kleidungsstücke, Sprachfloskeln, die
künftig, anders als unter George Bush, als "in" oder "out"
zu gelten hätten: homosexuals "in", family values "out",
sozusagen.
In weiten
Bereichen der Naturwissenschaften und darüber hinaus trennen erklekliche
Abstände, wenn nicht gar Welten jene Forscher, die eine Frage nur
theoretisch-matematisch oder aber nur empirisch- experimentell angehen zu
können meinen: auch hierin fast schon eine wissenschaftliche Zweikulturenwelt.
Und welche ordentliche Religion oder Theologie käme ohne Gut unt Bose, Himmel
und Hölle, Gott und Teufel aus?
Diese
Dichotomisierungswut steigert sich nun allerdings noch einmal, wenn wir uns der
Sphäre sozialer Strukturen und schwarz-weiß-malender Attributionen in
menschlichen Gesellschaften zuwenden. Am Amfang steht - wie bei Niklas Luhmanns
Systemtheorie - die Grundentscheidung zwichen "eigen" und
"fremd", innen und außen, zugehörig und ausgeschlossen, eigenartig
oder abartig. Biologisch hat dies seine allertiefsten Wurzeln bereits in der
Grundtatsache der Immunbiologie, daß jede Zelle, jede biologische
Organisationseinheit in irgendeiner Weise die Fähigkeit besitzen muß, zwischen
dem "Selbst" des Individuums und dem, was nicht zu ihm gehört, z. B.
Parasitengenen oder Fremdproteinen, zu unterschieden.
Wir kennen
keine funktionsfähig organisierten, höherentwickelten sozialen Systeme von
Lebewesen, die diese Unterscheidung zwischen eigen und fremd nicht
ununterbrechen zu treffen hätten, im einfachsten Fall der Brutpflege zwischen
eigenen und fremden Nachkommen.
Es gibt viele
gute Argumente für die Annahme, dieser Grundunterscheidung komme auch bei der
Entwicklung des Menschen zu einem hochsozial organisierten Lebewesen, ja sogar
für die Entfaltung seiner spezifischen Art sozialer Intelligenz eine
ausschlaggebende Bedeutung zu; denn dabei haben ja mit großer
Wahrscheinlichkeit Kooperationsselektionsprozesse eine Rolle gespielt, die
verwandt/fremd-, bekannt/fremd Unterscheidungen voraussetzten.
Man kann
sogar Gründe dafür anführen, daß hier unsere charakteristische Neigung wurzelt,
unsere zur Kommunikation so hervorragend geeignete Sprache durch
gruppenspezifische Differenzierung zunächst dazu zu benutzen, die Zugehörigkeit
zur eigenen Gruppe bzw. die Außenseitercharakteristik beim ersten Versuch der
Verständigung zu offenbaren; was der Kommunikation dienen könnte, also auch zur
Diskommunikation, zur Entm ündigung jedes Fremden einzusetzen: Barbaros, den
einer verständlichen Sprache Unfähigen, nannten die Griechen den Sprachfremden.
Wir und die
anderen, Freund oder Feind; männlich oder weiblich; jung oder alt; gläubig oder
ungläubig; arm oder reich; gesund oder krank; die da oben, wir da unten -
unsere Dichotomierungsbereitschaft reicht bis zur Verteufelungslust, der immer
eine Diskriminierungsneigung vorausgeht; ungeachtet der vielfältig
kontinuierlichen Übergänge, die in allen genannten Scheinzweiteilungen für
Jedermann offenkundig sind. Diese Bereitschaft offenbart unsere geschickte oder
fatale Fähigkeit, alles, was uns in der Welt, vor allem in der
menschlichgesellschaftlichen Welt begegnet, alsbald mit der scharfen Klinge
unseres Unterscheidungsvermögens (nichts anderes bedeutet ja Diskrimination) in
zwei meist ungleich bewertete Teile zu zerlegen: einen, dem wir uns selbst
zurechnen, und einen, zu dem die anderen gehören: tertium non datur. Wer nicht
für mich ist, der ist gegen mich; eure Rede sei ja, ja; nein, nein - was
darüber ist - vor allem was dazwischen ist - ist vom Übel.
Sozialpsychologisch
betrachtet, scheint dies der Preis eines Gutes, das jedem so unendlich viel
bedeutet: seines Bewußtseins der sicheren Zugehörigkeit zu einer klar
umschreibbaren Gruppe von Menschen, seiner sozialen Identität. Der Fremde, der
Andere: das ist der bucklige Schatten unseres sozialen Identitätsbewußtseins,
und wir selbst sind immer zugleich die Anderen der Anderen, die Fremden der
Fremden. Zwar nicht mit naturnotwendig verhängnisvoller Zwangsläufigkeit, aber
doch in unübersehbarer Übereinstimmung mit spontanen Neigungen und
Bereitschaften, die in uns allen vorhanden sind.
So verstanden,
kommt die These von den zwei unversöhnlichen, verständigungsunfähigen
Wissenschaftskulturen in ein anderes Licht: eben als ein weiterer Anfall
manichäischer Zweiteilung, diesmal der wissenschaftlichen Welt, zu der wir so
sehr neigen, und der es allein deshalb schon zu mißtrauen und
therapeutisch-aufklärend entgegenzuwirken gilt.
Die Universität als
Kommunikationsgemeinschaft
Läßt sich
dazu kein versöhnlicher Abschluß finden? Gibt es zum Dauerstreit der Fakultäten
keine Alternative? Wäre es nicht angemessen, die Universität, jenen 0rt der
Universalität der wissenschaft, als eine Heilstätte gegen die
geistesverwirrenden Dichotomien, als eine Pflegestätte der Wissenschaft gegen
den Zweikulturenwahn zu sehen? Setzt nicht selbst der Streit der Fakultäten
voraus, daß sie miteinander streiten, auch wenn sie gegeneinander
argumentieren? Und setzt nicht das argumentative Streiten vor allen eines
voraus: Verstand genug zur Verständigung über alle disziplinären Grenzen hinweg
und den gemeinsamen Gebrauch einer gemeinsamen Sprache? Gibt es denn noch einen
anderen gesellschaftlichen Ort, für den zumindest die erste Bedingung der
Möglichkeit des Gelingens dieses Verständigungsstreites so konstitutiv ist wie
für die Universität: die Freiheit des Argumentierens nämlich?
Es gibt
heute allzu viele, die der Einheit der Wissenschaft nichts mehr abgewinnen
können. Gewiß: eine Einheit des wissenschaftlichen Weltbildes, eine
einheitlich-wissenschaftliche Weltanschauung gibt es nicht, wird es, kann es
nicht geben. Aber darunter gibt es Raum für Einheit genug.
Eine Einheit
des Strebens, zu verstehen und verständlich zu machen, was unverstanden ist;
eine Einheit der gemeinsam wahrgenommenen, kommunikativ als gemeinsam erkannten
Phänomene und Probleme; eine Einheit der wissenschaftlichen Methodik - über all
der Vielfalt verschiedener Methoden -, nämlich der Begründungspflicht von
Aussagen, der jedermann offenen Nachweispflicht von Tatsachenfeststellungen.
Und schließlich allem voraus: eine Einheit des Denkvermögens; denn was als
Begründung, was als Beobachtung, was als Tatsache, was als Widerlegung gelten
soll, darauf kann sich die Wissenschaft durchaus kommunikativ einigen - bei
aller Unterschiedlichkeit von Forschungswegen und Erkenntnisverfahren, von
Forschungs- und Wissenskulturen, seien es zwei, drei, vier, zehn oder mehr.
Die Einheit
der Wissenschaft setzt eine Kommunikationsgemeinschaft voraus, die die
Universität als eine Stätte der Wissenschaft zuallererst sein muß. Eine Utopie
- gewiß, aber doch eine von der Art, die ein Ziel vorgibt, sich danach
aufzumachen ermutigt und es nicht von vorneherein als unerreichbar aussweist.
Darum geht es im Kern der Universität als Stätte der Einheit von Forschung und
Lehre - und nicht als Kampfplatz von zwei Wissenschaftskulturen .
Literatur
1. Snow, C. P. (1959) The two cultures. The Rede Lecture. Cambridge
University Press. - Eine erste Skizze zum Thema hatte Snow bereits drei Jahre
zuvor veröffentlicht: The two cultures. In: The New Statesman, 6 October 1956.
- Unter dem Eindruck der "various comments" vefaßte Snow 1963 einen
Nachtrag: The two cultures. A second look. Cambridge University Press:
mit der Rede Lecture Zusammengefaßt als: The two cultures and a second look. An
expanded version of the two cultures and the scientific revolution. Cambridge University
Press. - Ein Sammelband vereint diese Texte in deutscher Überträgung mit
gewichtigen deutschen und ausländischen Stimmen zu Snows Gedanken: Kreuzer, H.
(Hrsg.) (1967) Die zwei Kulturen. Literarische und naturwissenschaftliche
Intelligenz. C. P. Snows These in der Diskussion. Stuttgart: Klett (als
dtv-Taschenbuch Nr. 4454, München 1987).
2. Bargel, T. (l988)
Wievele Kulturen hat die Universität? Ein Vergleich der Rollen- und
Arbeitskultur in vierzig Einzelfächern? Ein Vergleich der Rollen- und
Arbeitskultur in vierzig Einzelfächern. Universität Konstanz: Hefte zur
Bildungs- und Hochschulforschung 2 (1982) 37.
3. Bourdieu, P. (1979) La
distinction. Critique sociale de jugement. Paris: Les Éditions du minuit,
Deutsch: (1982) Die feinen Unterschiede, Kritik der gesellschaftlichen
Urteilskraft. Frankfurt a. M., Suhrkamp.
4. Bourdieu, P. (1984)
Homo academicus. Paris: Les Éditions du minuit.
5. Churchland, P. S. (1986) Neurophilosophy. Cambridge, Mass.: The MIT
Press.
6. Gratzer, W. (1992) La
neige d'antan. Book review on 'C. P. Snow and the struggle of modernity' by John de la
Mothe (s. Nr. 10). Nature 360, 385.
7. Leavis, F. R. (1962) Two cultures? Tne significance of C. P. Snow.
Richmond Lecture. Aufgenommen in: Leavis. F. R., Two cultures? The significance
of C.P. Snow. With an essay on Sir Charles Snow's Rede Lecture by Michael
Yudkin. London: Chatto & Windus.
8. Lepenies, W. (l985)
Die drei Kulturen. Soziologie zwischen Literatur und Wissenschaft. München,
Hanser.
9. Markl, H. (1989)
Wissenschaft: zur Rede gestellt. Über die Verantwortung der Forschung. München: Piper.
10. de la Mothe, J. (1992) C. P. Snow and the struggle of modernity.
Austin. Texas: University of Texas Press.
11. Parsons, T., Platt, G. M. (1973) The American University. Cambridge,
Ma. Harvard university Press. Deutsch: (1990) Die amerikanische Universität. Frankfurt
a. M: Suhrkamp.
12. Trilling, L. (1961) Science, literature and culture. A comment on the
Leavis-Snow controversy. In: Commentary 33, June 1962, 461- 477; aufgenommen
in: Trilling, L. (1965) Beyond culture. New York: The Viking Press.
Traducción: MFC (CIN- MSyAS y Laboratorio de Investigaciones
Electroneurobiológicas, Hospital Borda):
13.
Dementia dichotoma
El griego »dichotomos« y el latín »dichotomus« han de
emplearse en ambas lenguas como adjetivos para dos terminaciones, es decir la
terminación masculina también vale para el femenino. La forma femenina
»dichotoma« se encuentra mayormente sólo en nombres pseudocientíficos de
plantas en la Modernidad. El autor se conforma con la mala gramática consabida
como buena forma de lenguaje.
- la ilusión de las dos culturas
Prof. Dr. Dr. h.c. Hubert Markl
Hubert Markl es el Presidente de la Academia de Ciencias de
Berlín y Profesor de Biología Evolutiva y Ciencias del Comportamiento en la Universidad
de Constanza; correspondencia: Jäger Strasse 22-23, 10117 Berlin, o bien
Departamento de Biología, Universidad de Constanza, D-78434 Constanz
(Alemania).
Citation: Electroneurobiología
2 (1), 23-40, March 1995 [Language of main text and Summary:
Spanish].
Nota de
la Redacción [agregada al original]: Cuando
el dualismo, allende su instrumentación binarizante en tantas ciencias, se
torna manía partitiva, no sólo hiende al objeto de estudio sino al esfuerzo
compartible. Y junto a él, quiebra grupos humanos y equipos de investigación.
Esa escalada hacia la manía de dividir en dos es una amenaza crucial contra el
estudio del cerebro en funcionamiento, sano o enfermo. Nuestra tradición, la
Escuela Neurobiológica Argentino-Germana, mantiene incólume un legado de
interdisciplinariedad científico-natural y humanística donde, en particular, se
inscribe el artículo monográfico del penúltimo número de Electroneurobiología (Vol. 1, número 5, páginas 94 a 162,
noviembre de 1994), intitulado "Physical Assessment of the Added
Interactions among Non-Distributed References of Distributed Reverberations in
the Brain Gray (Preliminary Report, Research Project: ‘Study of the ephaptic
incidences on correlogram generation in the neurocognitive parenchyma as a
diffractive medium’)". Allí se instrumentan humanidades, concretamente
se utilizan el análisis histórico-cultural del dualismo y del pensamiento
pitagórico-parmenídeo en la historia de los estudios del cerebro, como aparato
conceptual hoy necesario para la investigación científico-natural experimental
del órgano productor de los contenidos del psiquismo y, a menudo, de su
enfermarse. Tan eficaz y no yuxtaposicionadora interdisciplinariedad, hoy como
ayer, sigue llamando la atención entre quienes la resignan para conformarse con
abordajes más estrechos. Su utilización instrumental, por una parte, y el
estudio histórico-cultural de los dualismos psicofísicos por la otra, se
enriquecen ambos con síntesis como ésta, que mucho agradecemos, que el
Presidente de la Academia de Ciencias de Berlín ha querido enviar a la revista
del Hospital Borda, testimoniando con ello la atención del pensamiento germano
actual por esta tradición neurobiológica emergida de su riñón intelectual.
Testimonia también, con ello, el valor fecundante de un órgano especializado de
perspectiva interdisciplinaria como lo es Electroneurobiología.
Cuando los científicos quieren dárselas de cultivados,
o cuando los humanistas académicos quieren lucir su apertura mental, nunca
omiten referirse a la imaginaria Mesopotamia - la 'comarca de dos ríos', desde
que Sir Charles Percy Snow nos permitió echarle un vistazo con su Conferencia
Rede de 1959 (1). No hay duda sobre la realidad del culto de las 'dos
culturas'. Pero ello, en sí, ¿es acaso razón suficiente para tomar en serio la
tesis que hay dos culturas separadas, la de las artes y la de las ciencias, aun
cuando el contenido verdadero de tal tesis es poco más que un superficial
atisbo, una observación estimulante exagerada?
Cuando una tesis cenceña (apenas 50
pequeñas páginas) sobre la hacedura mental de nuestra civilización científica
-por lo menos en su versión específicamente anglosajona- corre mediante siete
ediciones en un año solo, y convoca la escritura de centenares de ensayos y
libros, ¿por sí sola no se gana tomarla seriamente como un suceso importante de
nuestra historia intelectual (11)? ¿Podemos presumir que esas 'dos culturas'
sean reales sólo porque las artes y las ciencias se ocupen incesantemente con
la idea de que existen? ¿Podemos definir como científicamente 'real' cualquier
cosa que la ciencia adscriba a la realidad, en charla o por escrito? Así
resulta que estamos considerando, en verdad, no el contenido, sino los efectos
de esta tesis de las 'dos culturas'. Luego volveremos a este punto.
Lo que choca, no obstante, sigue siendo
que la inicial publicación de un ensayo con fundamento tan flagrantemente débil
sea capaz de producir tal terremoto literario con post-sismos para varias
décadas. ¿De dónde viene que, año tras año, innumerables divulgadores
científicos y formadores públicos de opinión partisana citen inevitablemente
las 'dos culturas'? ¿Como puede ser, que tan exiguo conocimiento real haga
llover tales chaparrones de citas? ¿No es éste un estremecedor ejemplo en pro
de la justificada desconfianza contra los índices bibliométricos de citaciones
como manera de medir el valor científico de un artículo publicado?
¿Yace en el fondo -lo que sería mi más
siniestra sospecha- que únicamente muy pocos de ésos que citan las 'dos
culturas' leyeron realmente lo que citan? No es pavada que un artículo sea tan
corto como para evitar ser citado sin leerlo.
¿Quién podría, tras sobria consideración,
tomar en serio una abarcadorísima condena tan repleta de prejuicios contra la
'cultura' humanístico-literaria, por un ridiculizador formado en ella? ¿Quién
podría hoy avenirse a esa simplificación burda sobre el carácter idílicamente
salutífero de los logros de las ciencias técnicas y naturales? Según Snow ellas
tienen nuestro futuro en su sangre: ¿éso por poco no nos congela las venas?
¿Quién no se agarra la cabeza, cuando Sir
Charles afirma impávido que las figuras literarias principales de la época son
prevalentemente ultraconservadores de la derecha política, mientras la mayoría
de los científicos principales abogan por el izquierdismo liberal? Tal
observación hallaría quizás sentido para quienes el horizonte del Cambridge en
años de entreguerra comprendía la parte esencial del universo.
Pero, ¿quién realmente considera un papel
de tornasol para comprobar pericia en formar juicios intelectuales, que alguien
conozca o bien la Segunda Ley de la Termodinámica o bien una obra de William
Shakespeare? ¿Y quién querría definir la base de una reforma del sistema
educativo en la capacidad de la sesera para acomodar ambos a un tiempo?
También lo que Snow define como 'cultura'
sigue asombrosamente nebuloso: '. . . actitudes comunes, normas y modelos
comunes de comportamiento, abordajes y suposiciones comunes.' (12). Con tal
definición sin duda se da también una 'cultura' de los ornitólogos, o de las
estrellas profesionales de tenis, o de los estudiantes católicos de derecho
internacional, o de los psicólogos sociales experimentalistas. Así uno puede
embolsar casi cualquier grupo imaginable de gente y distinguirlo de cualquier
otro. Esto tiene justo el mismo valor que clasificar flores silvestres por el
tamaño de sus hojas o sus colores - taxonomía pre-linneana, por decirlo así.
La diversidad de la investigación científica
del Universo
Mientras tanto, también se ha
explicado una y otra vez que la imagen de las 'dos culturas' no corresponde, de
ninguna forma, a la verdadera multiplicidad e interconexión de las estructuras
intelectuales comunicativas en artes y ciencias (lo que además C. P. Snow tenía
claro, como él mismo explica en "A Second Look" ["Una
Revisión", (13)], escrito en 1963).
Wolf Lepenies [en "Die drei
Kulturen" (1985)] (7) argumentó con gran detalle que por lo menos deben
distinguirse tres racimos de métodos para sondear científicamente nuestro
universo. Yo mismo esbocé en otra ocasión ("Wissenschaft: Zur Rede
gestellt", 1989 (8): en el título, aproximable como "Ciencia: Al
habla", este traductor advierte un juego de palabras sobre la Conferencia
Rede, de Snow; sobre el habla, "Rede" en alemán, y sobre la famosa
Gerede, o charlatanería ontológica, de Heidegger. N. del T.) que la
compartimentalización de disciplinas y la división cooperativa del trabajo
científico permite diferenciar otras muchas culturas de comunicación y argumentación.
Similares contraargumentos fueron adelantados ya en 1962 por Frank Leavis en su
Conferencia Richmond (6), y por Lionel Trilling (15).
Además, los sociólogos de la ciencia -sea
que busquen investigarla teórica o bien empíricamente- evidentemente han
encontrado también menguada base para la tesis de Snow de las 'dos culturas'.
Talcott Parsons y G. M. Platt, en "La Universidad Estadounidense"
(1973) (10), ya en 1973 distinguieron por lo menos cuatro 'culturas' del saber
y de la ciencia académicas: las ciencias que buscan el conocimiento puro por
métodos estrictamente racionales; las disciplinas diversas de las artes y las
humanidades, comprometidas en preservar y aumentar el saber humanístico
general; las disciplinas profesionales, desde la economía y ciencias
ingenieriles a la medicina, a las que atañe la aplicación práctica de su
conocimiento; y finalmente disciplinas diversas de las ciencias sociales y
humanas, estrechamente conectadas al dominio de la política y más o menos
ideológicamente improntadas o ideológico-contestariamente activas.
En sus trabajos preliminares, estos
autores acentúan también las múltiples intersecciones, superposiciones y
flúidos intercambios entre sus cuatro categorías, e incongruencias de detalle
(como cuando disciplinas cumplidamente diversas, para avanzar, confluyen en el
mismo compartimiento). Esto luego condujo a autores posteriores, edificando
sobre este esquema, a describir niveles incluso más finos de diferenciación
-una multiplicidad casi ilimitada de 'culturas'.
Pierre Bourdieu, asimismo, no ve el
universo del "Homo Academicus" (1984) (2) como dicótomo en el sentido
de Snow, desintegrándose en campos antagónicos, mutuamente agresivos. A lo
largo de su minuciosa obra "La distinction: Critique sociale du
jugement" (3), Bourdieu brinda fundamentos para estructurar una
tridivisión con base en intereses culturales, sociales o económicos. Aquí
francamente uno encuentra otra vez múltiples dificultades para ubicar
disciplinas individuales: la medicina, por ejemplo, ¿es influída más por las
fuerzas económicas o por las sociales? Es una pregunta que cada uno de nosotros
presumiblemente contestará de manera diferente, según nuestra experiencia
individual de la profesión médica, cuánto hayamos sufrido o ganado en sus
manos, y cuán propensos estemos para envidiar su condición social.
Tampoco el estudio empírico de las
condiciones reales dentro de las universidades confirma, de ninguna manera, la
disolución en 'dos culturas'. Ello se muestra, por ejemplo, en entrevistas con
estudiantes de Departamentos diferentes (Bargel, 1988) (1). Sin sobreestimar la
importancia de tales encuestas, parece notable que ésta, en particular, haya
producido no dos, sino más bien diez vistas y expectativas diferentes,
expresadas por gente joven en campos distintos de estudio respecto a sus
expectativas y actitudes para con su trabajo. Lo que particularmente choca al
columbrar cómo los estudiantes ven los principios operativos, tareas, metas y
demandas de sus estudios, es la amplia arbitrariedad de las definiciones en
casos individuales; y, también, el hecho de que las diferencias medibles entre
disciplinas formaron un continuo, antes que separarse nítidamente en
categorías. Las diferencias verdaderas aparecieron, pero expresaban
principalmente las diferencias de requerimientos y de habilidades exigidas por
la división de labores en una sociedad compleja. ¿Como podría ser de otra
manera en el 'cerebro' de nuestra sociedad, la comunidad académica? ¿Y cómo
habría ello de conducir, justamente aquí, a una bisección? Es de confiar que
nadie imaginará que artes y ciencias se relacionan del mismo modo que el lado
izquierdo del cerebro al lado derecho (aunque Snow casi parece quererlo sugerir).
La fusión de métodos científicos
Otra diferencia aparentemente
obvia, y por cierto una base para las opiniones de C. P. Snow, es la distinción
entre las ciencias que investigan fenómenos naturales y sus causas y
legalidades (y de ellos hacen uso práctico adondequiera es posible), es decir
las ciencias naturales en su sentido más pleno; y las otras, que se dedican al
estudio de los productos y efusiones de la mente humana y del cotidiano ajetreo
y actividades creativas que de aquéllos provienen (y a hacer uso práctico, si
es factible, de los conocimientos así adquiridos), a saber, las disciplinas
conocidas como ciencias del espíritu o la cultura, o "humanidades".
Esta distinción pierde aprisa su fuerza cuando uno echa una ojeada desde más cerca
sobre la diversidad de métodos usados para investigar en estos campos.
Así se reducen rápidamente las
diferencias que otrora parecieron tan aclaratorias; por ejemplo, cuando
consideramos la existencia de una creciente combinación de disciplinas
teórico-matemáticas, combinación que atañe desde a las matemáticas puras, hasta
a la física teórica, la lógica formal y la linguística teórica, la
investigación operativa y la teoría de los juegos económicos. O cuando apenas
se reconoce diferencia de procedimientos o métodos fundamentales entre el
trabajo de geólogos, paleontólogos y biólogos evolutivos por un lado, y de
arqueólogos o historiadores que usan métodos empíricos por el otro. También
apenas se discierne cómo echar una divisoria entre psicólogos experimentales, que
hacen uso de toda técnica científica posible, y los neurofisiólogos y
estudiosos del cerebro que utilizan todo registro de la autoexperiencia
introspectiva. En ello hasta otra disciplina, la neurofilosofía, tentó
establecerse a sí misma (Churchland, 1986) (4).
Decurso evolutivo e historia humana
Otra distinción, que sugiere otra
congruente dicotomía, abarca las ciencias que intentan comprender problemas en
una manera interpretativa, hermenéutica y aclaradora del sentido, desde el
punto de vista de la conveniencia del pensamiento y el obrar humanos, y pone
por la otra parte las disciplinas que -aunque no hayan dejado de marchar
allende la ilusoria explicación del cosmos desde el punto de vista de la
mecánica newtoniana- tampoco cesaron aún de ver al universo que estudian como
algo que puede entenderse, cuyos mecanismos obedecen leyes inferibles desde
causas, efectos y condiciones de presencia -aun cuando estas legalidades sean
estocásticas o no-linear-, caótico-dinámicamente regulares. Sin embargo, esta distinción
no presta nueva ayuda para fundamentar un orden jerárquico de disciplinas y, ni
hablar, la existencia de dos 'culturas'.
La biología evolutiva moderna, desde
Darwin, por una parte ha mostrado convincemente la organización sobremanera
expeditiva y adaptada de la naturaleza viva, mientras con no menos persuasión
ha demostrado a la vez la ausencia total de propósito pre-planificado; la
génesis literalmente 'inconsciente' del proceso evolutivo. Por otra parte no
poca gente, incluso al considerar el curso presente del mundo, ve la marcha de
la historia humana -tropezando de una fatalidad a otra y desde un triunfo al
próximo- como expresión de una continuación, igualmente insensata e
inconsciente, de un ciego proceso natural, efectuada con los medios superiores
provistos, junto a sus anexos gnósicos, por las refinadas capacidades
culturales de la humanidad. Los humanos, por lo menos ocasionalmente, pueden
permitirse ser orientados por la búsqueda consciente de una meta. Ello en todo
caso puede ser necesario para explicar la historia humana, pero no es
suficiente. Cuando se considera la historia humana entera desde un punto de
vista global a largo plazo, llega a ser difícil verla como cualquier otra cosa
fuera de la puesta que la Naturaleza produce mediante el inguiado trabajo de
sus facultades primordiales, para felicidad y dolor, muerte y prosperidad,
repleta tanto de milagros como de horrores.
Explicar y comprender
Que un tipo de cultura científica
-las humanidades- se ocupa principal y noblemente con el sentido que dirige
nuestra existencia, mientras la otra cultura, la de los mecánicos
reduccionistas (en tanto en serio se les considere capaces de tener una
cultura), provee meramente las necesarias habilidades manuales y calculatorias,
de suyo no puede sostenerse. Pero la tesis de las 'dos culturas' de C. P. Snow
se pondría esa descripción justo a la cabeza, ya que él insiste que a la
última, a la cultura científico-natural técnica, es a la que atañe conocer y la
que puede resolver problemas futuros -si no fuese malentendida, criticada y
frenada por la hueca y retrógrada cultura literaria.
Claro que algunos pensarán en Wilhelm
Dilthey: '¡Las ciencias explican, las humanidades comprenden!' Hay mucho de
verdad en esto, ciertamente, ya que aquéllo que ha surgido con pleno sentido de
la mente humana sólo puede ser comprendido por seres humanos. Pero en el
comportamiento y la historia humana, demasiado permanece ‘incomprensible’
incluso cuando podemos 'explicarlo'. Y ello no es distinto para las relaciones
interpersonales. En contraste, la moderna ciencia natural del comportamiento
nos ha enseñado justo a ‘comprender’ cada vez mejor a los animales.
Intereses y procedimientos de investigación
Mis incertidumbres sobre la validez de
describir al universo de artes y ciencias en 'dos culturas' se nutrieron no
solamente por la escasez de la evidencia de Snow, sino aun más por mi
experiencia práctica con los pedidos de fondos para investigación recibidos por
organizaciones multidisciplinarias de alto nivel federativo, como la
"Deutschen Forschungsgemeinschaft". Sin disputa, allí brotan
impresionantes a la plena luz las ‘culturas’ de argumentación y fundamentación
acentuadas por el egoísmo de los intereses de oficio de las diversas
disciplinas. Tan poco titubean los científicos médicos en apuntar a la achacosa
humanidad sufriente para fortalecer sus demandas, como renuncian químicos e
ingenieros, cuando cabe, a pintar con vivos colores cuán ahorrativos de
energía, ecológicos y seguros nuevos productos pueden esperarse. Los
economistas, con la amenaza de aplicar sus últimos modelos matemáticos, azuzan
a la economía hacia altos vuelos de competencia global, mientras filósofos y
matemáticos, separados o juntos, se encandilan con el esplendor de la pura
razón autoreflectora. Unos afirman que debemos seguir al creciente adelanto
científico japonés; otros, que hemos de defender la posición encumbrada propia
de nuestra ciencia alemana. Para algunos, la Naturaleza tienta con tesoros,
sólo a la espera de personal científico y un presupuesto modesto para comprar
instrumentos simples y reactivos, mientras otros nunca se rebajarían a tan
bajos reclamos -ellos se conforman con basar sus pedidos de fondos simple y
noblemente señalando la importancia irrenunciable de su investigación.
Obviamente, no falta diferenciación
retórica entre las disciplinas individuales. Una única cosa está ausente: el
pulcro hendimiento en dos culturas científicas, encaradas una contra otra sin
comprenderse ni comunicarse. Por supuesto encontramos falta de comprensión, y
mala voluntad para comunicarse, entre biólogos y físicos, filósofos y abogados,
científicos médicos y sociólogos. Pero mientras hay controversias donde
médicos, ingenieros y economistas, juntos, o por otra parte psicólogos [=
investigadores científico-naturales del psiquismo y su enfermarse, no
psicoterapeutas: N. del T.], biólogos y bioquímicos, se encuentran a sí mismos
colaborando abiertamente en una coalición natural de acción científica, entre
tipos diferentes de biólogos, por ejemplo teóricos de la evolución y
neurofisiólogos, son igualmente frecuentes las fosas profundas que los dividen,
a menudo con mucho más profundidad que si esos tipos de biólogos fuesen
disciplinas bien alejadas en el modelo de las ‘dos culturas': por ejemplo, de las
primera, los economistas matemáticos y, de la segunda, los psicólogos
cognitivos.
El tipo de universo científico que C. P.
Snow y sus acólitos nos sugieren, en el cosmos cargado de controversias donde
han de substanciarse los verdaderos intereses y procedimientos de
investigación, simplemente tampoco se encuentra.
C. P. Snow - ¿Un Coloso de Rodas intelectual?
Ha de preguntarse por qué la tesis de las
'dos culturas' logró un éxito tan velozmente creciente y perdurablemente
resonante, si la crítica aquí implicada del corto ensayo de C. P. Snow fuera
apenas aproximadamente correcta.
¿Se debe a la personalidad del autor?
Quizás. Charles Percy Snow, en la vida política e intelectual británica de los
pasados cincuenta años, fue lo contrario de un Don Nadie. Su curriculum vitæ es
impresionante. Nacido en Leicester en 1905, estudió física allí y en Cambridge.
Como "Fellow" del Colegio de Cristo ["Christ’s College"]
trabajó desde 1930 a 1950, entre otros campos, en física molecular. De hecho
pronto desplegó actividades mucho más influyentes fuera del puro círculo
académico. Desde 1940 en adelante se le asignaron deberes cada vez más
importantes en política científica. Su brillante ascenso vino con los gobiernos
de postguerra: desde 1947 a 1964 fue Director de la estatal Compañía Eléctrica
Inglesa, y desde 1964 a 1966 Secretario de Estado en el Ministerio de
Tecnología. Falleció en 1980, recipiendario abrumado con incontables honores y
casi dos docenas de doctorados honorarios. Junto a todo ello, y elevado a la nobleza
en 1957, desde 1964 sentábase como Barón de Leicester en la Cámara de los
Lores. Además ganó fama en las letras mediante sus dos docenas de novelas y
otros trabajos literarios, compuestos desde el decenio de 1930, entre ellos la
serie famosa de once volúmenes "Extraños y hermanos" ["Strangers
and Brothers"] (1940-1970) (14).
A través de todo ésto, ¿no comienza a
aparecer como un verdadero Coloso de Rodas intelectual, individuo prototípico
si no absolutamente único en su capacidad de pontear el insondable abismo de
incomprensión entre las dos culturas, la de las ciencias naturales y técnicas
por una parte y la de las artes y humanidades sobre la otra? [Al creer que Snow
pudiera plausiblemente presumir de rara avis, el autor mienta al
referencial público septentrional; Rodas queda por el Hemisferio Norte y el
hendimiento disciplinario nunca operó efectivamente en nuestra marginal Escuela
Neurobiológica Argentino-Germana. N. del T.] ¿No parece Snow estar en casa en
ambas culturas, singularmente calificado para condenar su separación y exigir
su unificación?
Podría parecerlo -pero, nuevamente, no.
Lo que C. P. Snow tiene realmente para decir sobre la cultura política,
literaria y tradicional que se dice prevalente en la moderna Inglaterra, es una
reprimenda "fraterna" cargada con tanto prejuicio rastrero, y tan
desbordante de engreimiento científico-natural, que apenas se comprende como
podría pontear tal abismo en vez de ahondarlo. Desde este punto de vista, la
diatriba de las 'dos culturas' se lee como el sermón capuchino de un redomado
fundamentalista científico contra una turba literaria pagana.
Pero aquí debe serse cuidadoso. ¿Era C.
P. Snow realmente pleno propietario de la verdad de ambos universos, como
alegaba? Al respecto permítaseme citar una revisión compuesta por Walter
Gratzer, un respetado científico natural, aparecida en una respetada revista
["Nature", (5)] del último libro escrito sobre él, [John de la Mothe:
"C. P. Snow y la Pugna del Modernismo", (9)]: 'Snow reclama para los
científicos acceso exclusivo a una sapiencia ["wordly" = terrenal:
elidido en el original. N. del T.] que pocos se arrogarían para sí mismos (ni
qué decir para sus colegas). Los científicos detentan, afirmó, "el futuro
en sus huesos", una facultad que por implicación se niega a los miembros
de otras profesiones. A mi entender, fue un pobre portavoz de nuestro negocio.
Como novelista fue bastante bueno por ser científico, como científico por lo
menos mejor que la mayoría de los novelistas y como político meramente, por todos
lados y a fin de cuentas, un fracaso . . . Primero y último Snow fue un
arribista, sin interés en el viaje, sólo en la meta. Su propia investigación .
. . era una casi ininterrumpida sucesión de meteduras de pata, pifias a
resultas, por lo más frecuente, de delincuencia intelectual o lujuriante
negligencia. El clímax llegó con la publicación [por Snow y Bowden: elidido en
el original. N. del T.] sobre la identificación espectroscópica y supuesta
generación fotoquímica de la vitamina A. Sus reivindicaciones fueron
brutalmente atomizadas por lan Heilbron y R. A. Morton. En particular, y no por
primera vez, Snow había hecho el tonto por su ignorancia de la literatura; ya
estaba probablemente demasiado ocupado con sus otras ambiciones para molestarse
en leer publicaciones."
El "Morbus Snow"
La tesis de las dos culturas ¿es, pues,
sólo un figmento fantástico, al que nada corresponde de la realidad de nuestra
vida intelectual: 'dementia dichotoma’, la delusión de las dos culturas? Desde
luego así parece. Por supuesto, hay científicos que echan una fugaz mirada a
las páginas literarias de su periódico sólo cuando están sobre un tren en largo
viaje y no ha quedado nada más que hojear; y quienes prefieren dormir antes que
leer buena poesía. Conocemos gente que disfruta de una alta cultura literaria,
pero no sólo ignoran qué es un valor de pH, sino alardean también de saber sólo
una cosa sobre tecnología genética: que se oponen. Pero, por otra parte, ¿no
conocemos también filósofos que estudiaron la teoría de relatividad más a fondo
que la mayoría de los físicos, y bioquímicos de profunda y amplia versación
sobre literatura y artes (como Erwin Chargaff y Carl Djerassi)?
¿A qué, entonces, repartir la humanidad
en grupos -‘culturas’ cerradas, aisladas e incapaces de comunicarse una con
otra- cuando por todos lados vivientes ejemplos lo contradicen? Por ejemplo, en
esta dicotomía del ámbito intelectual algunas de las mejores cabezas de ambas
‘culturas’ ¡no pueden clasificarse! ¿Y qué se pretende con que unos lleven futuro
en sus huesos, mientras al contrario los otros sólo detentan pasado? En
realidad ¿al progreso lo representa el principio dinámico de las ciencias
naturales, mientras el de artes y humanidades al contrario simboliza el pasado?
Pero, entonces, ¿a quien adeudamos las utopías que brindan dirección a nuestro
progreso?
Este ‘Morbus Snow', esta bisección del
conocimiento -el ‘Snow de otrora’ como Harald Weinrich tan inimitablemente lo
dijo; esta figuración de dos culturas en que nuestro estado mental entero se
hiende, como enfermedad figurada, como ‘figment of imagination’ -es un único
aspecto del fenómeno que he denominado ‘dementia dichotoma’. Esmirriada
hipótesis, que no carga mucho, lo que le sería pernicioso; nota al pie
científico-literaria: uno, de tantos juegos de palabra con que los científicos
se las componen para crear trabajo para sí mismos.
La tesis de Snow:
juguetona variedad de nuestra gana de partir en
dos.
Todavía, sin embargo, debemos indagar
algo más seriamente por qué esta menuda, divertida, no muy original idea de C.
P. Snow, un poquito odiosa contra nuestro régimen tribal intelectual, fue
recibida con tan fulminante expansión exitosa. ¿Por qué empuja tanto? ¿Por qué nos
impele a casi todos tan violentamente a emplear como instrumento de
argumentación esta pseudocientífica posibilidad de repartir, acordar o segregar
prójimos? ¿Qué es esta manía extraña, que nos fuerza irresistiblemente a
encontrar cierta grandiosa propuesta afirmativa en una tesis tan
ostensiblemente de corto aliento? ¿Por qué, como el mismo Snow escribió con
mucha perspicacia, justo la dicotomía, justo la separación en dos categorías,
es para nosotros tanto más convincente que modelos de diferenciación fundados
sobre análisis mucho más ajustados?
Tenemos, al parecer, una tendencia
fatídica para asignar la rica variedad de fenómenos que hallamos en el
universo, ante todo en nuestro ambito social cotidiano, a dos categorías, a dos
clases, en una de las cuales rutinariamente nos contamos nosotros mismos. Y,
también rutinariamente, por supuesto ésta es la mejor, la exaltada, la más
privilegiada, la que ha de preferirse (vide C. P. Snow). A esta inclinación
nuestra la quiero caracterizar como nuestra disposición a una ‘dementia
dichotoma’, de la cual la tesis de las 'dos culturas' es más bien una variedad
inocua.
En esta síntesis no puedo probar de modo
prolijo que una fuerte tendencia a la dicotomía social, fácil de tornarse
peligrosa, pertenece a las estructuras fundamentales de nuestra hacedura
psíquica. Otros han fundamentado bien esta demostración, entre ellos Pierre
Bourdieu. Pero me parece provechoso al menos indicar aquí, en forma de breve
recuento, cuán frecuentemente sometemos al universo circundante a una tal
categorización. Y querría al mismo tiempo sugerir adónde podría buscarse el
origen evolutivo de tales ansias clasificatorias; o por qué del apetito en
producir reparticiones dicótomas puede tan fácilmente resultar una manía de
discriminación científica.
La urgencia de bisecar aquello que,
empero, a menudo justo con patente evidencia para nosotros, está articulado por
una multiplicidad de intraligaduras, nos tienta a usar la lógica bivaluante de
Aristóteles -A o no A: tertium non datur (no hay tercera posibilidad)-, tal
como en la psicología de la percepción, en múltiples tareas que involucran
procesos de reconocimiento de contraste (figura vs. fondo, o división
sujeto/objeto). Al investigador de la cognición lo extravía en las
anfractuosidades del problema cuerpo/alma, y al psicólogo de la volición con el
par de opuestos 'libre' y 'determinado'; biólogos y psicólogos del desarrollo
batallaron durante generaciones sobre las infelices y absurdas dicotomías
‘congénito/ adquirido’, ‘heredado/aprendido' y ‘natura/nurtura’.
Hasta en nuestras bogas cotidianas nos
persigue esta manía de alternación. En Estados Unidos parece que tan pronto
como Bill Clinton fue electo apareció la última Iista de las nuevas
ocupaciones, lugares para mostrarse, comidas de moda, ropas que ponerse y
figuras de lenguaje, que de allí en más, y siendo del todo diferentes de las
que valían bajo su predecesor Bush, iban a prevalecer como ‘in’ o como ‘out’:
homosexuals ‘in', family values ‘out', por ejemplo.
En amplios dominios de las ciencias
naturales considerables abismos, si no universos enteros, separan a los
investigadores que piensan llegar a resolver un problema sólo por métodos
teórico-matemáticos o sólo por medios empírico-experimentales: henos también
aquí ya casi en una situación de ‘dos culturas' científicas. ¿Y qué religión o
teología decente puede pasársela sin bien y mal, cielo e infierno, Dios y
Diablo?
Esta manía de dicotomizar crece aún, de
hecho, al volvernos hacia la esfera de estructuras sociales y atribuciones
pintadas en blanco y negro del trato interhumano. En sus fuentes se halla -como
en la teoría sistémica de Niklas Luhmann- la fundamental diferenciación entre
‘propio’ y ‘ajeno’, adentro y afuera, perteneciente y excluido, original y
degenerado. Biológicamente las raíces más profundas de ello pueden encontrarse
en el principio fundamental de la inmunobiología, de que cada célula, cada
unidad organizacional biológica, de alguna manera debe poseer capacidad para
discriminar entre lo propio del individuo y lo que no le pertenece, como, por
ejemplo, genes parásitos o proteínas ajenas.
No conocemos en la naturaleza viva ningún
sistema socialmente organizado, altamente desarrollado y capaz de
funcionamiento, que no deba emprender constantemente esta decisión entre propio
y ajeno; en el más fácil ejemplo, la crianza, entre progenie propia y ajena.
Hay muchos buenos argumentos para
presumir que esta distinción fundamental también jugó un papel importante en la
evolución de los humanos hasta tornarse una criatura organizada de modo
altamente social. Puede incluso haber jugado un papel decisivo en el desarrollo
del tipo específico de inteligencia social poseído por los humanos toda vez
que, con gran verosimilitud, los procesos para la selección [natural] de la
cooperación involucran constantes distinciones entre parientes y extraños o
conocidos y desconocidos.
Igualmente cabe encontrar argumentos en
pro de que aquí también radica nuestra inclinación característica de usar ante
todo nuestra dicción, que tan excelentemente se presta a la comunicación, para
la diferenciación grupal especifíca, mostrando la pertenencia a nuestro grupo,
o la proveniencia del lado de afuera, en el primerísimo intento de trato
verbal. Lo que serviría para establecer comunicación, así puede servir también
para discomunicación, para cerrarle el pico e inhabilitar a todo alienígeno:
‘Bárbaros’, incapaces de habla comprensible, llamaron los Griegos a los de
lengua diferente.
Nos y los otros; amigo o enemigo; varonil
o hembruno; joven o viejo; creyente o impío; pobretón u opulento; sano o
enfermo; ellos de allá arriba y nos de acá abajo. Nuestra prontitud en
dicotomizar alcanza para diabolizar a la otra parte, siempre precedida por el
impulso a discriminar, pese a la multiplicidad de obvias transiciones continuas,
claramente visibles para todos, que subyacen a cada aparente hendedura. Esta
prontitud revela nuestra diestra -o fatal- capacidad de hender, en trozos
desigualmente valorados, cuanto nuestro ojo encuentre en el universo
circundante, particularmente en el universo de la sociedad humana, usando la
bien afilada cuchilla de nuestras facultades para distinguir (no otra cosa
significa discriminación). Con una de esas partes nos contamos nosotros mismos,
y en la segunda, quienes a la otra pertenecen: tertium non datur. Quien no está
conmigo está contra mí; vuestro sí sea sí, y vuestro no sea no. Cualquier cosa
añadida, en particular cualquier cosa puesta entremedio, es del Perverso.
Desde el punto de vista de la psicología
social esto parecería precio necesario de un tesoro que para cada uno de
nosotros significa infinitamente mucho: su consciencia de pertenecer sin riesgo
a un grupo claramente determinado de gente; su identidad social. El forastero,
el otro, es la jorobada sombra de nuestra consciencia de identidad social, y
nosotros mismos somos siempre a la vez el otro de los otros, el extraño de los
forasteros. Claro que ésta no es una limitación natural forzosa; no obstante,
se conforma inmenospreciablemente con las tendencias y disposiciones espontáneas
que todos poseemos.
Mirada de esta manera, la tesis de las
dos culturas irreconciliables, incapaces de avenirse a una mutua comprensión,
aparece bajo nueva luz: como un nuevo ictus de partitividad maniquea, esta vez
en el ámbito de las artes y las ciencias. A él somos tan fuertemente proclives,
que ello ya es motivo suficiente para desconfiar y tomar contramedidas
terapéutico-catárticas al efecto.
La Universidad como comunidad de comunicación
Una conclusión conciliatoria ¿no se
dejará encontrar? ¿No habrá alternativa ninguna al continuo conflicto entre las
"Facultades" [= disciplinas académicas; título de un ensayo kantiano.
N. del T.]? ¿No sería adecuado ver la universidad, este centro de la
universalidad de conocimiento, como una clínica para el tratamiento de las
dicotomías delirio-inductoras; una casa de salud de artes y ciencias contra la
ilusión de las ‘dos culturas'? ¿No presupone el conflicto de las
"Facultades" que los partidos pugnen uno ‘con’ otro mientras
argumentan uno ‘contra’ el otro? ¿Y el conflicto argumentativo no presupone
ante todo suficiente comprensión para buscar acuerdo a través de líneas de
demarcación, mediante el uso común de una lengua compartida? ¿Algún otro lugar
social existe, donde al menos la libertad para disputar, condición primera para
lograr éxito en esta empresa acordatoria, sea tan íntimamente constitutiva como
lo es en la Universidad?
En estos días hay demasiada gente que no
puede encontrar nada que ganar con la unidad de artes y ciencias. A buen
seguro, una unidad del cuadro científico del universo unificado no existe, ni
hay ninguna uniforme cosmovisión científica unitaria. Tal cosa no puede darse,
ni ahora ni después. Pero en un nivel más modesto hay bastante amplitud para la
unidad.
En efecto: una unidad de empeño para
comprender y hacer comprensible qué sigue siendo todavía incomprendido; una
unidad de fenómenos y problemas juntamente percibidos, unidad comunicativa al
ser ellos reconocidos juntamente. Una unidad de metodología científica en la
adquisición de conocimiento, más allá de la pluralidad de técnicas: la
fundacional obligación de dar demostraciones para toda aserción, con cada uno
abiertamente responsable de mostrar hechos. Finalmente y ante todo, hay una
unidad del poder pensar. Qué es substanciación, hecho, observación, refutación,
las artes y las ciencias pueden acordarlo muy bien, más allá de toda diferencia
de procedimientos de investigación y de gnoseología, de culturas humanística o
científica, sean ellas dos, tres, cuatro, diez, o más.
La unidad de artes y ciencias presupone
una comunidad de comunicación, cuyos miembros pueden comunicarse uno con otro.
Ante todo debe serlo la universidad, casa nutricia de conocimiento. ¡Utopía!
Sí, pero es una del tipo que nos da una meta clara y después nos fomenta para
alcanzarla, y que no presenta esa meta como inaccesible de antemano. Aquí yace
el núcleo fundamental de la universidad. Es hogar de la unidad en investigación
y enseñanza, y no campo de batalla entre dos culturas.-
Referencias
15.Trilling, L.,
"Science, Literature and Culture. A comment on the Leavis-Snow
controversy. Commentary 33 (June 1962) 461-477. Incluído en: Trilling, L.,
"Beyond Culture". New York, The Viking Press, 1965.
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Última revisión: 12 Marzo 1995
14.Vista del Sur - Una nota a la American Association for the Advancement
of Science
Buenos Aires, 14th January, 1998
President
Jane Lubchenco, AAAS, Washington.
Dear
President Lubchenco,
The
Sound Science Initiative of the Union of Concerned Scientists pointed to my
attention the important reflexion wherein the AAAS is presently engaged. While
I adhere in general to all the points raised by the UCS by means of those of
its members that may enter in these conversations, let me please formulate what
I understand as the framework to put the populational (human), biodiversity,
climate and other issues on a fundamental common setting. I use your own
survey's questioning form for convenience.
The
major issue facing society is the re-connexion of the interests of the
individuals with those "of the markets" -- these last as such,
indeed, only exist in the imaginarium, since solely psyches own interests. This
reconnexion is a crucial move that nobody knows how to execute and the
planetary culture by now devalues.
The
role of science in addressing this issue, is discovering why to respect the
huge "surpluses" of the demographic expansion, unable to buy and sell
on the measure required to be deemed respectably human, whom thus economically
these days nobody else needs neither healthy nor educated. The failure of the
"decades of the brain" to help elucidate what is a person, generated
the wrong view that, "if science ignores what people are, is not to
non-scientists to amend science".
The
major issue and challenge confronting science is to grant admittance to the
academic results worked out by academic traditions in non-English languages
and, oft, concepts. This issue remains invisible to many AAAS members, due to a
strong trend not to discuss "foreign" results. Again, the
"decades of the brain" furnish a case in point. Our tradition,
perhaps the main South American one in experimental neurobiology, along a
century worked out a discrimination between what in persons makes a matter of
values --and, thus, is extrascientific-- and what natural sciences ought to
investigate. Yet, we did it including a non-reactiveness, and a sensuousness as
efficacious factor in physics, that differ from the habitual description of
nature as altogether reactive and unsentient. This unique point, all along such
century, imposed for scientific communication inordinate efforts and personal
weariness that our authorities became unable to surmount, and we soon decided a
sort of cloistering unfavourable for the advancement of science.
The
role of the AAAS should be leading the richest society in the world to be
fecundated by the scientific results worldwide, balancing the understandable
trend to exaggerate the attention on familiar sources. A balancing, that should
at the very least be essayed in the way as it is done in regard to anthropoids,
whom "ethno"pharmacognosy observes to discover remedies. To meet the
challenges and uncertainties of this new era, the association should take steps
to make effective the historic and culturologic scholarship of the U.S.
scientific community in breaking such focusing, adverse for both insiders and
outsiders.
Yours
sincerely, Prof. Mariela Szirko
Prof. Mariela Szirko takes
care of these pages, on spare time. Not so plenty as she would wish.
Nonetheless, the cross-fecundation to be afforded by the Web, in the special
circumstances of the important yet so long secluded notions shared hereby, is
far more than worth it. Whilst she plans to devote the forthcoming months of
this régime to type and include many of the original documents mentioned, so as
to make gradually available many sources unknown abroad, she will also
gratefully aknowledge any kind help to complete this page with the translation
to Spanish, Italian, Russian, English, German and other languages of any of the
presented articles that may be deemed to deserve it.
Última revisión: 1º Mayo 1998
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SOCIOLOGÍA DE LAS NEUROCIENCIAS
¡Nuevo! "L’anthropologie
ganglionnaire, un psychovirus démasqué" (français)
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duro esta investigación en versión .PDF
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(76 kB).
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ELECTRONEUROBIOLOGÍA
Efectos relativísticos en
biofísica cerebral:
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kB: recomendada) o .DOC (227 kB).
MBYKYHÁPE
GUARANÍME SUMARIO Y PÁRRAFOS INICIALES EN
CASTELLANO SUMÁRIO EM
PORTUGUÊS
*
Diversificación
de recursos electroneurobiológicos en la evolución del sistema nervioso:
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SUMÁRIO EM
LÍNGUA PORTUGUESA SUMARIO
CASTELLANO
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Cálculo de potenciales
dentro de las células
Calcule intensidades eléctricas y magnéticas
en cada compartimiento neuronal: "The
nervous principle: active versus passive electric processes in neurons" (Explains how to calculate electric
and magnetic field strengths inside different neuronal compartments) (LONG
FILE IN ENGLISH with Bulgarian, Russian and Spanish abstracts/TOCs)
Podrá
leer, imprimir o guardar en su disco duro esta investigación en versión .PDF
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ENGLISH ABSTRACT
AБСТРАКТ
НА БЪЛГАРСКИ
SUMARIO CASTELLANO
РЕЗЮМЕ НА
РОССИЙСКОМ
ЯЗЫКЕ
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NOCIONES
GENERALES
Conceptos:
Noticia general -- ¿Qué es electroneurobiología? -- La atmósfera intelectual (all in Spanish) -- Main Technical Ideas / Conceptos técnicos principales (English and Spanish) -- El descubrimiento de la Doppelrinde (German and Spanish)
Historia de las experimentaciones:
Table
of Contents (partial) of "Sensing: a new fundamental action of
nature" (English) -- Índices
*
Panorama evolutivo:
*
*
“ANTAGONISMO ENTRE CIENCIAS DURAS Y HUMANIDADES BLANDAS”
[This page - esta página] H. Markl: Dementia dichotoma: Der Zweikulturenwahn - La ilusión de las dos culturas (Spanish and German) -- Vista del Sur: una nota a la American Association for the Advancement of Science, Washington (Presidenta Jane Lubchenco) sobre prioridades científicas (English)
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MALFORMACIONES
Y PAPEL DEL ÓRGANO CEREBRAL
Christofredo Jakob: “Los Monstruos Anencéfalos” (Spanish)
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BIOÉTICA
¡Nuevo! Éthique de la Bio-Éthique (français)
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*
EL PRESUNTO DUALISMO CUERPO - ALMA
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NUESTRA GENTE:
¡Nuevo! Reseña biográfica: Ramón Carrillo, el Gran Sanitarista Argentino (Spanish)
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